Ganz aktuell äußerte die deutsche Bauindustrie, dass der Nutzen von Informationstechnik (IT) die Kosten erheblich übersteigt, und im Schnitt unter einem Prozent der Bauleistung liege. Das seien weniger als 4.000 Euro pro IT-Arbeitsplatz.
„Der wirtschaftliche und organisatorische Nutzen, den die Bauindustrie aus professionellem Informationsmanagement zieht, ist damit angesichts immer komplexer werdender Geschäftsprozesse ungleich größer als die Kosten, die die Einrichtung und Erweiterung der IT-Systeme verursacht.“ Dies erklärte der Vizepräsident Technik des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Dipl.-Ing. Klaus Pöllath, bei der Vorstellung der Ergebnisse des fünften IT-Kostenstruktur-Benchmarks in Berlin. Der IT-Benchmark wird vom Arbeitskreis Informationsmanagement (AKIM) im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie jährlich erhoben. Beteiligt haben sich rund 50 Unternehmen mit 44.000 IT-Usern.
Rund 50 Prozent der IT-Investitionen seien 2012 in neue und in die Erweiterung bestehender IT-Systeme geflossen. Unternehmensnetze, Smartphones und Tablets hätten längst auch die Bauwirtschaft mit ihren extrem komplexen Kommunikationsanforderungen erreicht. Von Projekt zu Projekt müssten immer wieder wechselnde Planer, Zulieferer und Projektpartner zusammengespannt werden. Pöllath ergänzte: „Alle Bauleiter arbeiten heute mit IT. Unter den Polieren ist der Anteil der IT-Nutzer erneut gestiegen und liegt jetzt bei über 60 Prozent. Das ist symptomatisch für modernes Baustellenmanagement.“
Die arbeitsteiligen, dezentralen, dabei hochproduktiven Geschäftsprozesse am Bau erforderten die Vernetzung aller Beteiligten mit technischen und kaufmännischen IT-Werkzeugen von der ersten Planskizze bis zum Betrieb auf der Baustelle. „Kein Wunder, dass die Hälfte der Benchmark-Teilnehmer den Weg zu dem anspruchsvollen, modellbasierten Planen und Bauen unter Nutzung von 5D-Bauwerksmodellen („Building Information Modelling“ - BIM) eingeschlagen haben“, erklärte Pöllath.
Den Mitgliedern der Bauindustrieverbände wird die Teilnahme am IT-Kostenstruktur-Benchmark einmal jährlich angeboten und ermöglicht ihnen einen detaillierten Vergleich der Kostenstrukturen für Hardware, Software, Personal und Outsourcing. Differenziert wird nach allgemeiner Ausstattung, kaufmännischen Systemen (z. B. ERP = Enterprise-Resource-Planning bzw. Unternehmensressourcenplanung) und technischen Systemen (z. B. CAD, technischer Baubetrieb). Die oft versteckten Kosten der erweiterten IT (u. a. Telekommunikation, Drucken, Datenleitungen) spielen ebenso eine Rolle wie der Umsetzungsgrad aktueller Branchentechnologien.
Ausgewählte Ergebnisse des Benchmarks 2013
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