Zugegeben, man geht auf der einen Seite mit einer gewissen Erwartungshaltung zu einer Messe, muss die Sache aber auch immer nüchtern betrachten. Nach vier Messen innerhalb von acht Tagen darf man sich aber durchaus auch wundern, was einem als interessierten Besucher so alles präsentiert wird. Wir haben einen kurzen Überblick geschaffen.
Innen liegender Sonnenschutz ade?
Liest man die Abschlusspressemeldung, so setzte man bei der 50. Ausgabe der Heimtextil mit einem content-getriebenen Programm starke Impulse für den Start in die Saison und avancierte das Thema Nachhaltigkeit zum alles überstrahlenden Top-Thema. Die Delle bei den Besucherzahlen erklärt man mit dem frühen Zeitpunkt der Messe. Betrachtet man die Messe speziell im Bereich des innen liegenden Sonnenschutzes, so entwickelt sie sich immer weiter rückwärts. Die angekündigte Neuausrichtung der Frankfurter Messegesellschaft zeigt keine Gründe auf, warum man die Messe jedes Jahr besuchen sollte. Letztlich sind es mit MHZ und Erfal noch zwei bekannte Unternehmen, die hier ausstellen. Natürlich ist Nachhaltigkeit sehr wichtig. In Richtung solare Einträge, Energieeffizienz etc. wurden aber keine Marker gesetzt. So gesehen gibt es hier keine neuen Trends.
Kein Sonnenschutz im Land der Sonnenschützer?
Die Swissbau will als führende Fachmesse der Schweizer Bau- und Immobilienwirtschaft mit rund 80 % Fachbesuchern die geballte Entscheidungskompetenz der Schweiz erreichen. Mit der Integration der beiden Fachmessen Ineltec und Sicherheit wurden die Themen Gebäudeautomation, Elektroinstallation, Energie im Gebäude, Licht und Beleuchtungstechnik sowie Gebäudesicherheit erstmals unter einem Dach vereint und gut bespielt. Der Sonnenschutz? Nach Griesser und Schenker war auch Stobag diesmal nicht am Start. Damit beschränkt sich der Sonnenschutz nur noch auf wenige kleine und regionale Anbieter. Trends sind so nicht zu erkennen.
Starker Auftritt im Benelux-Bereich
Die Polyclose auf der Flanders Expo in Gent steht schon seit jeher für alles, was sich in einem Gebäude öffnet und schließt und gehört im Bereich der Benelux-Länder zu den größten Messen. Die Bereiche Fenster, Fassade und Glas sind durchaus gut vertreten, dominiert wurde die Polyclose aber vom Sonnenschutz. Betrachtet man das Ausstellerangebot, so war mit dem Thema Outdoor ein sehr deutlicher Trend zu erkennen, wo die Schwerpunkte bei den Fachhändlern in 2020 gesetzt werden. Ob Pergolen, Lamellendach, Glasdach oder die klassische Markise, alle Bereiche wurden sehr repräsentativ präsentiert. Smarthome war auf der Polyclose kein großes Thema, hier bleibt es abzuwarten, wie es sich in den Beneluxländern entwickelt.
Überraschung: Wo man Smarthome nicht erwartet
Was macht die GLASWELT auf der internationalen Möbelmesse in Köln? Auch 2020 galt es über den Tellerrand zu schauen, denn Smarthome hat sich mittlerweile zu einer festen Größe auf der IMM entwickelt. Dieses Jahr wurde das Thema mit einer Smart Village bespielt Mit dem deutlichen Ausbau von „Let’s be smart“ setzte die Messe mit der Smart Village zudem einen noch stärkeren Akzent auf das Thema smart living und bot der Branche eine höchst attraktive Plattform für ein branchenübergreifendes Matchmaking mit Fachbesuchern und Endverbrauchern. Wenn dann in angedeuteten Fenstern oder Garagen keine Produkte aus der R+S Branche zu sehen sind, läuft da etwas falsch. Die Besucher zeigten sich sehr interessiert.