Bundeskanzlerin Angela Merkel will die duale Berufsausbildung und die Meisterausbildung erhalten. Sie kämpfe dafür, dass sich "die europäischen Regelungen nicht unserer dualen Berufsausbildung entgegenstellen", sagt Merkel in ihrem Video-Podcast bei dem Dialog mit Elektrotechnik-Meister Christian Leest vom 30. Januar. Es müsse weiter möglich sein, über die duale Berufsausbildung und die Meisterausbildung Abschlüsse zu machen.
"International ist unser duales Berufsausbildungssystem sehr anerkannt, und wir müssen jetzt aufpassen, dass wir es als gleichrangige Säule neben dem der Hochschulausbildung weiter etablieren", erklärt die Bundeskanzlerin. Etliche europäische Länder – etwa Lettland – begännen gerade, das duale Berufsausbildungssystem einzuführen. "Und da dürfen die europarechtlichen Regeln dann eben nicht entgegenstehen", betont die Bundeskanzlerin im Gespräch mit Leest, dem Jahrgangsbesten unter den brandenburgischen Meistern 2015.
Anlass für dieses Gespräch war Merkels geplanter Besuch des Berufsbildungswerks Greifswald am 3. Februar. Dort können junge Menschen mit Behinderungen in mehr als 70 Ausbildungsgängen eine Lehre machen. Sie wolle zeigen, was möglich sei, wenn Menschen mit Behinderungen einen geeigneten Ausbildungsgang bekämen, sagt die Bundeskanzlerin. Die Frage, wie sich behinderte und nicht-behinderte Menschen auch zusammen im Arbeitsleben integrieren ließen, sei ein zentrales Thema. "Hier ist natürlich auch immer wieder die Bereitschaft von Arbeitgebern gefragt, solche Menschen aufzunehmen, ihnen eine Chance zu geben", so Merkel. Oft stelle sich dann heraus, dass diese Chancen sehr gut genutzt würden. Berufsbildungswerke seien "im Grunde eine Brücke in den ersten Arbeitsmarkt". Diese Brücke gelte es weiter auszubauen, "denn wir haben leider mehr Menschen mit Behinderungen, als manchmal gedacht wird".
Die Bundeskanzlerin plädiert dafür, die Lehrpläne von Schulen und Berufsschulen noch besser auf die Erfordernisse der modernen Berufsbilder abzustimmen. Zudem sollten nicht alle neuen Berufsbilder, die durch die Digitalisierung geprägt seien, auf Fachhochschul- und Hochschullehrgänge ausgerichtet sein, so Merkel. Auch in den Facharbeiterberufen sollten solche Ausbildungen möglich sein, sodass junge Menschen auch durch eine duale Berufsausbildung eine gute Zukunft haben könnten.
Zum Video Postcast geht es hier www.bundesregierung.de