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Makler raten von energetischer Sanierung ab: Wärmeschutzverglasung immerhin bei über 40 %

Immer mehr Immobilienprofis raten Vermietern von einer energetischen Sanierung ab. Inzwischen gebe fast jeder 4. Makler (24 Prozent) die Empfehlung, vor einer Neuvermietung kein Geld in Maßnahmen zu stecken, die einer besseren Energiebilanz dienen. Das zeige der Marktmonitor Immobilien 2016 (MMI) vom Immobilienportal immowelt.de.

Durch den anhaltenden Immobilien-Boom und die hohen Kosten für energetische Sanierungen seien die Investitions-Empfehlungen weiter rückläufig. Zum Vergleich: 2015 hatten deutlich weniger Makler (17 Prozent) generell von energetischen Maßnahmen abgeraten - 2012 waren es sogar nur 8 Prozent.

Befürchtung: Mieten können Investitionen nicht kompensieren
Nur jeder 3. Makler glaubt, dass sich durch einen besseren energetischen Standard höhere Mieten realisieren lassen. Für Vermieter lohnen sich Investitionen nur, wenn sie die Ausgaben zumindest mittelfristig über die Miete wieder hereinholen können. Die Befürchtung der Makler: Durch die hohen Standards der Energieeinsparverordnung (EnEV) und die damit verbundenen Kosten können die Mieten die Investitionen nicht mehr kompensieren. Vor allem in Städten mit günstigen Mietpreisen rechnen sich energetische Sanierungen daher oft nicht mehr. In boomenden Städten mit höheren Mieten ist die Nachfrage nach Wohnraum hingegen häufig so hoch, dass auch energetisch unsanierte Wohnungen einfach zu vermieten sind.

Kaufimmobilien in Großstädten sind auch ohne Sanierung gefragt
Auch vor dem Verkauf einer Immobilie raten inzwischen 28 Prozent der Makler von energetischen Sanierungsmaßnahmen ab. Damit setze sich auch bei Verkaufsobjekten ein Trend fort, der sich bereits in den vergangenen Jahren abgezeichnet hat: 2012 haben nur 9 Prozent der Makler von energetischen Maßnahmen abgeraten, 2014 waren es bereits 18 Prozent. Besonders in beliebten Regionen mit großer Nachfrage können sich Verkäufer die Investitionen häufig sparen. In den Großstädten geben 40 Prozent der Makler an, dass der energetische Standard keine oder kaum Auswirkungen auf die Vermarktung hat - in mittelgroßen Städten sind es nur 27 Prozent, in kleinen Städten und auf dem Land 34 Prozent.

Zuerst Dach und Fenster sanieren
Wenn sanieren, dann mit Köpfchen: Die Mehrheit der Immobilienprofis rät bei Verkaufsobjekten zu einer Dachdämmung (59 Prozent), gefolgt von der Wärmeschutzverglasung (41 Prozent) sowie der Brennwertheizung (40 Prozent). Alternative Energieformen wie Photovoltaik (6 Prozent) und Erdwärmeheizung (4 Prozent) spielen aus Sicht der Makler kaum eine Rolle. Vor einer Neuvermietung empfehlen die Immobilienprofis vor allem den Einbau einer Wärmeschutzverglasung (48 Prozent) und einer Brennwertheizung (43 Prozent).

Über den Marktmonitor Immobilien 2016:
Der Marktmonitor Immobilen 2016 ist eine repräsentative Studie von immowelt.de. Die Daten für die Studie wurden innerhalb des Immobilien-Professional-Panels (IPP) der Immowelt erhoben, an dem ausschließlich Fachleute aus der Immobilienwirtschaft teilnehmen. Befragt wurden (22. Januar bis 7. Februar) 710 zufällig ausgewählte Makler, Bauträger und andere Immobilienspezialisten in ganz Deutschland.