Der Landtag von Niedersachsen hat sich im August einstimmig dafür ausgesprochen, dass Meister, Techniker, Fachwirte und Berufspädagogen keine Lehrgangs- und Prüfungsgebühren mehr bezahlen müssen. Alle Fraktionen stimmten einem Antrag der FDP im Landtag zu.
Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies sprach von einem wichtigen Signal. „Wir erhöhen damit nicht nur die Attraktivität der Meisterausbildung, sondern auch die Attraktivität der dualen Ausbildung in den handwerklichen Berufen. Lies will jetzt Gespräche mit der Handwerkskammer über die Umsetzung führen.
Die Handwerkskammer Hannover zeigte sich erfreut über die guten Nachrichten, denn sie hatte erst kürzlich gefordert, die Meisterausbildung endlich zu stärken und den Unterricht für die Meistervorbereitung dem Studium finanziell gleichzustellen. Dabei kann es im Höchstfall um Kosten in der Höhe von 10.000 Euro handeln. Der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, Jans-Paul Ernsting, hält den Beschluss des Landtagsfür wichtig, denn ein junger Mensch muss die Perspektive haben, vor dem Beginn eines Studiums oder einer Ausbildung entscheiden zu können, ob es sich finanziell leisten kann.
Sowohl Lies wie auch Ernsting ist schon vor dem ersten Gespräch bewußt, dass die Finanzierung der Gebührenfreiheit der entscheidende Punkt sein wird, um das Ganze umzusetzen. Ernsting steht jetzt schon fest, dass die Kammern die Kosten hierfür nicht übernehmen können. Hier müsse das Land die Lösungen finden. Lies stellt klar, dass das Meister-Bafög unabhängig von der Entscheidung des Landtags bestehen bleiben müsse, um den Lebensunterhalt während der Meisterausbildung zu sichern.
Wirtschaftsminister Lies und Spitzenvertreter der Handwerkskammern treffen sich am 15. September, um die Umsetzung des Landtagsbeschlusses zu besprechen.