Fraunhofer-Zentrum Bautechnik eröffnet: Für den Bereich der Gebäudehülle soll dieses Zentrum in Zukunft innovative Antworten liefern. Der Schwerpunkt liege auf der adaptiven Fassade und auf einer "Gebäudehülle 2.0".
Moderne Gebäude entwickeln sich zunehmend zu komplexen Hightech-Systemen. Daraus ergeben sich auch für die Forschungs- und Entwicklungsarbeit vielschichtige Fragestellungen. Die Antworten sollen nun in Rosenheim gegeben werden. Die Kooperationspartner (das Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP, die Hochschule Rosenheim sowie das ift) feierten seine Eröffnung am Standort Rosenheim. Die Fraunhofer-Gesellschaft stellt für den Aufbau des Anwendungszentrums über fünf Jahre 2,5 Mio. Euro zur Verfügung.
Im Hinblick auf die Klimaziele der Bundesregierung lauten die Schlüsselworte für Wissenschaft und Industrie Effizienz und Innovation. »Dafür sind durchdachte Baukonzepte, optimierte Bauteile für Neu- und Bestandsbauten sowie umfassende Energiekonzepte für Bauwerke notwendig, die zudem Adaptivität und Behaglichkeit gewährleisten. Genau diesen technischen Herausforderungen widmet sich das Fraunhofer-Zentrum Bautechnik«, betont Prof. Dr. Alfred Gossner, Vorstand der Fraunhofer-Gesellschaft.
Die drei Partner richten den Fokus ihrer gemeinsamen Arbeit auf die Gebäudehülle. »Unter enger Einbindung unserer sowie der Kompetenzen unserer Partner werden wir kostengünstige Konstruktionen für Sanierung und Neubau entwickeln und optimieren. Gleichzeitig verfolgen wir die Integration regenerativer Energieerzeugung in die Fassade. Gebäudehüllen werden auf diese Weise intelligenter und komplexer, sollen aber zugleich bezahlbar bleiben. Dafür sind qualitätssichere Herstell- und Montageprozesse sowie Ressourcen effiziente Konstruktionen erforderlich«, erläutert Prof. Dr. Gerd Hauser, Leiter des Fraunhofer IBP.
Seinen Schwerpunkt richtet das neue Zentrum auf zwei Aspekte: die adaptive Fassade, die zudem intelligent agiert, mit ihrer Umgebung kommuniziert, Energie spart, speichert und dadurch den Komfort der Bewohner steigert; sowie die Gebäudehülle 2.0, die sich durch hohen Vorfertigungsgrad auszeichnet und auf der Baustelle zeiteffektiv endmontiert wird.
Langfristiges Ziel der Kooperationspartner sei der Aufbau einer gemeinsamen Forschungsplattform. In erster Linie sollen dabei die wissenschaftliche und fachliche Kompetenz der Partner sowie der bayerischen Industrie verbessert, der qualifizierte wissenschaftliche Nachwuchs gefördert sowie ein breiteres Angebotsportfolio wissenschaftlicher Dienstleistungen erreicht werden.
Projekte, die gemeinsam mit der Industrie durchgeführt werden, profitieren von der engen Vernetzung von Praxis und Forschung und den daraus resultierenden Synergieeffekten. ift-Institutsleiter Prof. Ulrich Sieberath ergänzt: »Durch ein enges Netzwerk zur Industrie können wir Forschungsergebnisse schnell in die Praxis umsetzen. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der Sicherstellung von Produktqualität, Sicherheit und Gebrauchstauglichkeit.«
www.ibp.fraunhofer.de
www.fh-rosenheim.de
www.ift-rosenheim.de