Die Akzeptanz der Energiewende ist bei den Bundesbürgern ungebrochen. Die Befürworter des Umbaus weg von der fossil-atomaren hin zur dezentralen und regenerativen Stromerzeugung haben eine satte Mehrheit. Und sie sind auch bereit, sich an den Kosten zu beteiligen.
Die meisten Bundesbürger sind mit den Bau von Photovoltaik-, Windkraft- und Biomasseanlagen in ihrer direkten Nachbarschaft einverstanden. Diese Akzeptanz steigt mit den Vorerfahrungen. Die fossilen und atomaren Anlagen sind weniger beliebt.
Die Zustimmung der Deutschen zur Energiewende ist ungebrochen. Das ist das zentrale Ergebnis einer aktuellen Umfrage von TNS Emnid im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE). Die Meinungsforscher haben im Oktober dieses Jahres mehr als 1000 Bundesbürger befragt, wie sie zur Energiewende stehen. Aus dieser repräsentativen Umfrage geht hervor, dass für 70 Prozent der Befragten die Energiewende außerordentlich wichtig ist.
Damit steigt die Bedeutung in der Wahrnehmung der Bundesbürger. Denn in einer ähnlichen Umfrage im vergangenen Jahr antworteten nur 66 Prozent der Befragten, dass die Energiewende für sie außerordentlich wichtig ist. Dafür sank der Anteil derjenigen Befragten, für die der Ausbau der erneuerbaren Energien immerhin noch wichtig ist von 27 auf 22 Prozent.
Insgesamt bleibt die Akzeptanz der Energiewende aber auf dem gleichen Niveau wie im vergangenen Jahr. Lediglich sieben Prozent der Befragten halten die Energiewende für unwichtig. Im letzten Jahr betrug dieser Anteil noch sechs Prozent.
EEG-Umlage ist angemessen
In der Vergangenheit standen die Kosten für den Ausbau der erneuerbaren Energien im Zentrum der Diskussion. „Offenbar verfängt die politisch aufgebauschte Kostendebatte bei den Bürgerinnen und Bürgern nicht“, stellt Philipp Vohrer, Geschäftsführer der AEE fest.
„Die erneuerbaren Energien stellen mit ihren Vorteilen seit Jahren unverändert einen Wert an sich dar.“ Denn im Vergleich zum vergangenen Jahr ist trotz der gestiegenen EEG-Umlage der Anteil der Befragten angestiegen, der den Beitrag des Stromkunden zur Finanzierung der Energiewende für angemessen hält.
Stimmten im vergangenen Jahr noch 50 Prozent der Befragten der damaligen Höhe der EEG-Umlage zu, halten jetzt schon 55 Prozent die derzeitige Höhe der EEG-Umlage von 6,24 Cent pro Kilowattstunde für angemessen. Ob dieser Anteil angesichts der sinkenden EEG-Umlage im kommenden Jahr steigt, bleibt abzuwarten. Aber nur 36 Prozent der Befragten hält die derzeitige EEG-Umlage für zu hoch. Deren Anteil ist im Vergleich zum vergangenen Jahr um immerhin sechs Prozent gesunken.
Vier Prozent der Befragte würde sogar noch mehr bezahlen, wenn der Anteil des regenerativen Stroms im Energiemix weiter steigt. „Die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger ist nach wie vor bereit, sich an den Investitionskosten für eine sichere, klima- und umweltfreundliche Energieversorgung zu beteiligen“, kommentiert Vohrer dieses Ergebnis.
Kosten sind zweitrangig
Für die Befragten ist die Kostendebatte ohnehin zweitrangig. Für die Mehrheit stehen die Themen sichere Zukunft und Klimaschutz im Vordergrund. Drei Viertel der Befragten sind der Meinung, dass die erneuerbaren Energien zu einer sicheren Zukunft für die künftigen Generationen beitragen.
Für 71 Prozent der Befragten sind die erneuerbaren Energien das zentrale Klimaschutzinstrument. Auf den Vorteil der sinkenden Kosten durch den Ausbau der erneuerbaren Energien setzen nur 34 Prozent der befragten Bundesbürger.
Agentur für Erneuerbare Energien