Worum geht es bei der Frage eigentlich? Um das wie oder die Produkte, die am Haus verbaut sind. Um das Smart Home System? Um den Anspruch des Kunden?
Fest steht doch das man sich sehr oft mit vorhandenen Parametern auseinandersetzen muss. Hier ist ein Haus aufgrund der Historie komplett mit Rollläden ausgestattet, es gibt zwei klassische Markisen, Senkrechtmarkisen und innenliegenden Blendschutz auf der Nordost-Seite.
Worum geht es eigentlich?
Die Gretchenfrage lautet also, wo stehe ich, wo will ich hin, bzw. wo will der Kunde hin. Ohne die Klärung dieser Frage ist das Ergebnis fraglich, weil schnell die falsche Richtung eingeschlagen wird. Die Trumpfkarte heißt also „man braucht eine gute Planung“. Bedeutet das also Wetterstation und gut? Denn damit kann man ja die entsprechenden Werte für die verschiedenen Himmelsrichtungen einstellen. Es ist im Prinzip egal, ob es um die Vermeidung von solaren Einträgen, oder das gewinnen von solaren Einträgen geht. Und man kann hochwissenschaftliche Berechnungen anstellen. Wenn das entsprechendene Produkt an einem Fenster, und völlig egal ob Rollladen oder ZIP, nicht die richtige Bewegung macht – und das natürlich zur richtigen Zeit bei der richtigen Temperatur (Innen und Außen) – dann ist der Grad der Energieeffizienz, oder das was gehen könnte, sofort in Frage gestellt.
Ohne lüften geht es nicht
Grundlage jeder Planung ist es die örtlichen Parameter zu kennen. Für jedes Fenster, für jede Himmelsrichtung. Datenlogger geben da schnell eine Richtung vor und zeigen die Temperaturschwankungen über den Tag an. Und sie zeigen ein Problem auf: Das kontrollierte Lüften. Das geht wiederum nur, wenn das Lüften motorisch in die Steuerung eingebunden ist. Der Mensch als Lüftungskontrolleur taugt nicht, denn er ist nicht immer zu Hause.
Im vorliegenden Beispiel konnte – Corona sei Dank – das Haus wegen dauernder Anwesenheit über 2 Monate extrem genau beobachtet werden und so die Innentemperatur an heißen Tagen um weitere 5 Grad gesenkt werden, weil mit dem mechanischen Nachregulieren von Dachfenstern und Fenstern im Souterrain ein kontrollierter Kamineffekt hergestellt werden konnte. Mit dem nachträglichen Umbau auf Motor konnten diese Fenster mit Hilfe von Sensoren ins bestehende Smart Home System so eingebunden werden, dass eine optimale Steuerung auch in der Nacht möglich ist. An heißen Tagen braucht es bei den Räumen nach Osten, Süden und Westen keinerlei zusätzliche Kühlung. Allein ein Büro nach Nordosten ist der wärmste Raum im Haus, weil der innenliegende Sonnen- und Blendschutz an einem Giebelfenster keine große Wirkung zeigt. Hier muß tatsächlich zusätzlich gekühlt werden, um dauerhaft im Büro arbeiten zu können.
Die Quintessenz
Das verwendete Smart Home System (außer KNX oder KNX ähnlichen Systemen) ist zweitrangig. Es kommt darauf an, seine Parameter vor Ort zu kennen um entsprechend handeln zu können. Mehr zu dem Thema können Sie in der nächsten GLASWELT lesen.