_ Die Smart Home-Idee ist nicht neu. Bereits 1950 stellte General Electric (GE) seine Vision des Zuhauses im 21. Jahrhundert vor. Kommerzielle Angebote, die einen höheren Automatisierungsgrad versprachen, kamen so auf den Markt. Die Palette reichte dabei von der animierten US-Sitcom „The Jetsons“, in der eine Familie in der Zukunft lebt und sich von Robotern bedienen lässt, bis hin zu den in jüngster Vergangenheit vorgestellten intelligenten Kühlschränken von Firmen wie Electrolux, LG oder Samsung. Die Zukunft des vernetzten Zuhauses wurde lange diskutiert.
Zahlreiche Versuche, Smart Home zu etablieren, sind auch gescheitert. Dies lag sowohl an der Komplexität des Themas als auch an der Tatsache, dass die Technik viele Dinge noch nicht realisieren konnte. Viele Analysten prognostizieren heute, dass der Markt signifikant wächst – nicht nur in einzelnen Bereichen, sondern über alle Branchen hinweg. Der noch junge Markt wird sich nur dann entfalten, wenn die Bedürfnisse der Kunden und die der relevanten Markttreiber berücksichtigt werden. Durch unsere veränderte Lebensweise hat sich in den vergangenen Jahrzehnten auch eine Menge in unserem Zuhause geändert. Sehr viele Haushalte verfügen inzwischen über einen Breitbandanschluss, und ermöglicht so mit der massenhaften Verbreitung von Smartphones und Tablets, überall und jederzeit miteinander zu kommunizieren sowie mit Geräten und Komponenten zu interagieren.
Der Mensch als Störquelle?
Derzeit beherrscht die Technik den Kommunikationsprozess und zwingt dem Menschen ihre Systematik auf. Im Rahmen der digitalen Transformation gewinnt die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine, aber auch zwischen den Maschinen (M2M) untereinander an erheblicher Bedeutung. Gemäß der GISAD-Studie überträgt das nach dem 4-Seiten-Modell aufgebaute technische Kommunikationsmodell die Erkenntnisse der Kommunikationspsychologie auf ein technisch umsetzbares System. „Ein Protokoll hält oder legt fest, zu welchem Zeitpunkt oder in welcher Reihenfolge welcher Vorgang durch wen oder durch was veranlasst wurde oder wird.“ Der Begriff „Protokoll“ kommt der Sicht der Sachebene recht nahe. Zudem beschreibt er eine Mindestanforderung an sowohl die menschliche, als auch die technische Kommunikation. Menschen passen sich im Laufe von Generationen an veränderte Rahmenbedingungen an. So hat die Einführung der Schriftsprache auch zu einem veränderten Denken geführt. Bei der Arbeit mit erwachsenen Analphabeten hat sich gezeigt, dass diese sehr große Schwierigkeiten haben, chronologisch und vollständig Sachverhalte wiederzugeben. Menschen und intelligente Technik werden sich im Laufe der Zeit in der Art des strukturierten Vorgehens aneinander angleichen. Dabei ist, soweit möglich, die Technik auf den Menschen anzupassen. Technische Protokolle sind in ihrer Definition den durch Menschen erstellen Protokollen sehr ähnlich: „Ein Netzwerkprotokoll ist ein Kommunikationsprotokoll für den Austausch zwischen Computern bzw. Prozessen, die in einem Rechnernetz miteinander verbunden sind.“ Aus Sicht der menschlichen Kommunikation bietet die Sach-ebene die Basisinformation der Kommunikation. Die wesentlichen Bestandteile der Sachebene werden von der technischen Kommunikation bereits berücksichtigt.
Das Smart Home der Zukunft?
Die Prognosefähigkeit der vernetzten Geräte erschließt zukünftig neue Geschäftsmodelle, die Kosten optimieren und Kundenbeziehung sowie Kundenbindung langfristig verbessern lassen. So bestehen für die Fachhändler neue Möglichkeiten in Zukunft gute Geschäfte zu machen. —
Quelle: Auszüge der GISAD-Studie, Kommunikationspsychologische Grundlagen und der Qivikon-Studie „Wachstumschancen für Unternehmen“.