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BIM und Industrie 4.0  – Wohin geht die Reise bei der Planung und Den Details?

Zukunftsmusik oder logischer Fortschritt?

_ Die erste Schnittstelle im digitalen Kommunikationsprozess ist der Austausch zwischen den Planern und den Handwerkern sowie den Zulieferern, mit der Bereitstellung von digitalen Standarddetails zur produktgerechten Planung sowie von entsprechenden Textbausteinen für die Ausschreibung.

Jeder der am Bau Beteiligten muss dabei sicherstellen, dass alle für die Gesamtmodellierung eines Bauvorhabens erforderlichen Informationen bereitgestellt werden und jederzeit abrufbar sind, wie etwa bauphysikalische Daten, Volumina, Gewichte und Lasten für Statik bzw. Lasteinleitung.

Was bedeutet das für den Handwerker? Hierzu ein Beispiel: Der vom Planer digital zur Angebotsabgabe eingeladene Metallbauer antwortet beim Elemente-Anbieter iconic skin auf einer kompatiblen Ausschreibungsplattform. Nach der automatischen Auswertung und einem Auftragsvorschlag erfolgt dann die Beauftragung des Handwerkers.

Seine Werkplanung erstellt der Auftragnehmer, also unser Handwerker, online auf dem iconic skin Konfigurator, dadurch wird die Generierung der (Detail-)Zeichnungen sowie die Erstellung von Stücklisten und von Zubehör ausgelöst.

Begleitend zu diesem Prozess werden von der digitalen Plattform Terminplan sowie die Zahlungs- und Lieferdaten bestimmt. Nach Bestellbestätigung und Anzahlung erfolgt automatisch die Übermittlung der Bestellungen an die Zulieferer der einzelnen Komponenten auf Basis getroffener Rahmenvereinbarungen für Preise und Liefertermine.

Je nach Projektzielen, beispielsweise in Sachen Nachhaltigkeit, schlägt das System des Elemente-Herstellers darüber hinaus auch optimierte Logistik- und Lieferwege vor. Durch die jederzeit abrufbaren Schnittstellen-Informationen – Vorläufer und Nachläufer – ist der Terminplan immer auf dem neuesten Stand.

Ein konstanter Materialfluss muss gegeben sein

Ein häufiges Problem des terminlichen Projektmanagements ist der Materialfluss. Mit der Plattform von iconic skin ist hierbei die komplette Transparenz für den Auftraggeber, also Bauherren, Architekten oder Planer, jederzeit gegeben. Was, wenn es nicht rund läuft? Je nach Abweichung sind unmittelbare Modifikationen im Terminplan möglich, etwa zur Änderung der Montagesequenz oder für Zwischenlagerung der Bauelemente bei Schlechtwetterperioden.

Grundsätzlich ist mittelfristig vorstellbar, dass die Produkte vollautomatisiert und robotisiert aus den jeweiligen Komponenten hergestellt und auch montiert werden, um den Perfektionsgrad des planerischen Modells real werden zu lassen.

Lassen sich Fassaden wie Autos bauen?

An dieser Stelle kommt die Frage auf, ob immobile Häuser wie Autos, d. h. Fahrzeuge gebaut werden müssen. Per Fertigstellung wird das kontinuierliche Datenmanagement des BIM Modells quasi zum digitalen Hausmeister, der alles über das Gebäude weiß und alle Komponenten bis ins letzte Detail kennt. Was auch für den Service interessant ist.

Die für das 3D Modell notwendige, sehr große BIM-Datenbank des Bauprojekts beinhaltet zudem Informationen zu den Materialien, dessen Lebensdauer, den Performance-Werten und zu den Kosten.

Mit Bauprodukten aus bewährten und langzeitverfügbaren Komponenten lässt sich somit eine solide Basis für den erfolgreichen Betrieb abbilden, der zudem auch Raum für Veränderungen im kleinen wie im großen Maßstab zulässt.

Nach Fertigstellung besteht die Möglichkeit über BIM Ersatzteile auf Basis vorvereinbarter Konditionen, etwa im Rahmen eines Service- und Wartungsvertrags, abzurufen. Die Bestellung erfolgt bei iconic skin unkompliziert via Onlineshop auf der Firmenwebsite.

Ausblick

BIM ist ein Kommunikationsmodell, über das Informationen offen verfügbar ausgetauscht werden. Dieser Austausch ist Basis einer neuen, umfassenderen und auch besseren Projektkultur. Denn es entsteht ein vernetztes Miteinander statt eines Gegeneinanders, wie es leider heute immer wieder zwischen Bauherrren, Planern und Handwerkern auftreten kann.

Die im BIM-Modell permanente Synchronisation und Aktualisierung aller Bau- und Materialdaten schafft für alle Baubeteiligten eine Kosten- und Terminsicherheit. So wird aus 3D dann 5D, da zu den räumlichen Elementen noch die planerischen Faktoren wie Zeit und Geld mit in das 3D-Modell mit einfließen. Dies gilt gleichermaßen für die Planung sowie bei der Umsetzung.

Gemeinsam mit den je nach Bauvorhaben sinnvollerweise eingesetzten vernetzten Produktion im Rahmen von Industrie 4.0, lassen sich unter Einsatz von BIM nachhaltigere Ergebnisse für zukünftig bessere Gebäude erzielen und gleichzeitig bessere Rahmenbedingungen für die ausführenden Verarbeiter, Handwerker und Monteure schaffen.—

Der Autor

Architekt Hans Frey ist Vertriebsleiter und schwerpunktmäßig Ansprechpartner für Planer und Bauherren. Seine Erfahrung baut auf jahrelanger Planungspraxis und Umsetzung mit Sonderprojekten in unterschiedlichsten Märkten auf.

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