GLASWELT: Wie entwickelt sich der Markt für schaltbare Verglasungen?
Thomas Meissner: In Europa befindet man sich noch im Stadium der Marktdurchdringung. Eine Entwicklung, die jedoch auch aufgrund bereits vorhandener sehr interessanter Projekte in Deutschland und Europa zunehmend an Fahrt aufnimmt. Wie bei jeder Markteinführung ist es auch hier zunächst notwendig, die zweifelsohne vorhandenen Vorteile und die damit einhergehende Wirtschaftlichkeit von SageGlass im Vergleich zu vorhandenen konventionellen Systemen in den Vordergrund zu stellen.
GLASWELT: Wie nimmt der Markt solche Gläser an?
Meissner: Die Akzeptanz für diese Produkte ist auf jeden Fall vorhanden, wie wir auf Messen und Produktpräsentationen immer wieder festgestellt haben. Schaltbare Verglasungen sind daher mehr als reine Nischenprodukte, sie sind vielmehr eine innovative Alternative zu bereits vorhandenen Licht-, Wärme- und Blendschutzsystemen.
GLASWELT: Welche Anforderungen werden heute an schaltbare Verglasungen gestellt?
Meissner: Schaltbare Gläser sollen einen Mehrwert bringen, z. B. indem sie die Klima- und Heizkosten reduzieren und Instandhaltungs- und Wartungskosten durch den Wegfall von außen liegenden Sonnen- und Blendschutzeinrichtungen senken. Zudem sollen sie Sonnen- und Blendschutz gewährleisten und gleichwohl die freie Sicht nach außen ermöglichen.
GLASWELT: Was müssen schaltbare Gläser noch leisten?
Meissner: Erwartet wird auch, dass schaltbare Gläser die Tageslichtnutzung optimieren und eine bestmögliche Lichtverteilung bis in die Tiefe des Raumes ermöglichen. Weitere wichtige Punkte sind die Energieeffizienz von Gebäuden und in der Folge niedrigere CO2-Emissionen durch geringeren Energieverbrauch. Damit lassen sich auch bessere Noten durch freiwillige Umwelt-Zertifizierungsprogramme für Gebäude wie LEED, DGNB und BREEAM erreichen. Zusammengefasst sollen schaltbare Verglasungen für mehr Wohlbefinden, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit sorgen.
GLASWELT: Haben sich die Anforderungen an schaltbare Verglasungen verändert, und wenn ja, wie?
Meissner: Ja, Stichworte Komfort und Ästhetik. Das elektronisch tönbare SageGlass ermöglicht es Architekten, Designern und Planern, die vielfältigen Anforderungen hinsichtlich Funktion, Design und Ästhetik zu erfüllen. Die spezifischen Eigenschaften von SageGlass erweitern die Einsatzmöglichkeiten von Glas in der Gebäudehülle und eröffnen Planern, Architekten und Bauherren neue Freiheiten bei der Gestaltung.
GLASWELT: Welche Funktionen können schaltbare Fassadengläser zukünftig übernehmen?
Meissner: Die schaltbaren Gläser tragen unter anderem dazu bei, den Wohlfühlfaktor am Arbeitsplatz zu erhöhen. Und mit ihnen lassen sich helle, lichtdurchflutete Räume ohne unerwünschte Geräusche durch den Betrieb von außen liegenden Jalousien realisieren, ebenso wie blendfreien Sichtkontakt nach außen.
Die Fragen stellte Matthias Rehberger
Über SageGlass
Der Anbieter SageGlass (www.sageglass.com) fertig schaltbare Gläser mit variabler Lichttransmission, und ist Teil des Saint-Gobain-Konzerns. Die Gläser werden in Europa exklusiv von Vetrotech Saint-Gobain vertrieben.