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Der Einfluss der Kopierschichten auf die druckqualität

So lässt sich Siebdruck optimieren

_ Glas ist heute ein elementarer Bestandteil bei der architektonischen Gestaltung von Fassaden und transparenten Dächern sowie im Interieur. Dabei kommt dem Glasdruck, insbesondere auch dem Siebdruck auf Glas, eine wichtige Rolle zu. Für eine gute Druckqualität spielen die mechanische Auflagenbeständigkeit der Siebdruckform bzw. der Kopierschichtemulsion und eine antistatische Ausrüstung der Siebdruckform eine wichtige Rolle.

Großformatige Druckschablonen generieren häufig durch die Rakelreibung auf dem Polyestergewebe der Schablonen sowie der Wechselwirkung mit den Glassubstraten, eine sehr hohe elektrostatische Aufladung, die den Druckprozess negativ beeinflussen kann (Farbspritzer, Glasspliter u. a.). Und dies beeinflusst wiederum die Schablonenherstellung mit ihren jeweiligen Komponenten für den Flachglasdruck. Das richtige Kopiermaterial ist hierzu ein elementar wichtiger Bestandteil.

Bei dem Kopiermaterial handelt es sich eine UV-empfindliche Kopierschichtemulsion, die auf der Siebdruckform die farbundurchlässigen bzw. farbdurchlässigen Stellen durch den vorherigen Belichtungsprozess generiert. Die Emulsion wird auf das Siebdruckgewebe als wesentlicher Bestandteil der Schablone flüssig aufgetragen. Bei großformatigen Schablonen im Glasdruck werden in der Regel Beschichtungsmaschinen eingesetzt.

Welche Glasseite sollte bedruck werden?

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei den Druckvorbereitungen ist die Identifizierung der „richtigen“ Glasseite zur Bedruckung. Die Zinn- und die Feuerseite müssen mit einem Messgerät (z. B. Tin Check) identifiziert werden, da die Feuerseite für die Bedruckung am besten geeignet ist, während es auf der Zinn-Seite zu Verlaufsstörungen und schlechterer Haftung kommen kann.

Bevor man das Glas mittels Siebdruck veredlen kann, müssen ein oder mehrere Vorbehandlungsstufen durchlaufen werden, z. B. Sandstrahlen, Bürsten, Beizen (Säuremattieren) sowie Reinigungs-, Schleif- und Polierprozesse.

Des Weiteren sind Materialkontrollen unabdingbar, denn Glasbruch und größere Glassplitter wären für die „verletzliche“ Siebdruckschablone tödlich.

Anforderungen an Kopierschichten

Von Vorteil ist, dass die auf Glasdruck speziell abgestimmten Kopierschichten bzw. die Kopierschicht-Emulsionen im Glasdruck häufig zweikomponentig sind, z. B. hochwertige Diazo-Dual-Cure Emulsionen. Diese sind der Lage, gewisse Mengen an Glasstaub und Glassplittern aufzunehmen, was den Druckschablonen einen gewissen Schutz vor Beschädigung bietet.

Kopierschichten für den Flachglas-Siebdruck müssen auch bei einer hohen Druckauflage (eine Schablone für 10 bis 20 Glasscheiben sind keine Seltenheit) eine gute chemische und mechanische Beständigkeit gegenüber den eingesetzten Druckfarben/-pasten sowie gegenüber UV- und thermoplastischen Farben aufweisen.

Weiter müssen Druckschablonen und Kopierschichten sehr flexibel sein und dürfen selbst bei starker chemischer und thermischer Belastung – beispielsweise bei der Verwendung von aggressiven Lösemitteln – niemals spröde und brüchig werden.

Beim Direktdruck auf Architekturglas benötigt der Verarbeiter eine Kopierschicht, die vor allem beständig gegen abrasive Farbpartikel ist und die möglichst noch chemisch härtbar sein soll.

Auch kann es im Flachglas-Druckprozess hin und wieder zu elektrostatischen Aufladungen kommen, z. B. durch geladene Substrate oder vorbeiströmende Lösemittel (Düsenauftrag), Farbspritzern auf dem bedruckten Substrat u.v.m. Diese können den Druckprozess bzw. die Farbübertragung negativ beeinflussen. Darüber hinaus können elektrostatische Aufladungen, fehlerhaft hergestellte Druckschablonen, Glassplitter und Druck über die Glaskanten, die Schablone vorzeitig zerstören.

Kissel + Wolf bietet leitfähige Kopiermaterialien bzw. Siebfüller an, die den elektrostatischen Aufladungen im Druckprozess entgegenwirken.

So kann der Verarbeiter die Prozesssicherheit erhöhen

Zunehmend kommen für großformatige Flachglasanwendungen auch Computer-to-Screen (CTS)-Anlagen in der Schablonenherstellung zum Einsatz. Durch eine Automatisierung sowie die CTS-Direktbelichtung erhöht sich zudem die Prozesssicherheit und hilft die Produktionskosten zu senken. Auch dafür müssen entsprechend reaktive und geeignete Kopierschichten qualifiziert werden.

Unter anderem lassen sich folgende Kopierschichten für Flachglasanwendungen einsetzen:

  • Azocol S 385 Conduct (blau): eine lösemittelbeständige, elektrisch leitfähige Siebdruck-Kopierschicht zur Eliminierung elektrostatischer Aufladung im Druck, bei schnellen Rakelbewegungen und/oder beim Druck auf sehr glatten Oberflächen (Flachglas, Automotive). Diese ist besonders für mittelgrobe Gewebe sowie Vario-Gewebe geeignet. Damit über die Schablone Ladung abgeleitet werden kann, ist ein entsprechender elektrisch leitfähiger Siebfüller, wie z. B. Kiwofiller 409 Conduct, zu verwenden.
  • Azocol Z 140 (blau): eine lösemittel- und wasserbeständige, Diazo-UV-Polymer-Kopierschicht für den Direktdruck auf Flachglas. Aufgrund des Feststoffgehalts und des sehr guten Auflösungsvermögens, erzielt diese Kopierschicht eine hochwertige und reproduzierbare Druckperformance auf Glas.
  • Polycol S 285 CTS Red: eine lösemittelbeständige, 1-K-Fotopolymer-Kopierschicht für den universellen Einsatz. Aufgrund des sehr guten Auflösevermögens und der hervorragenden Maschenüberquerung ist Polycol S 285 CTS Red für den Einsatz in CTS-Anlagen ideal.

Neben Produkten rund um den Siebdruck berät Kiwo auch Verarbeiter vor Ort und entwickelt für und mit Glasverarbeitern anwendungsorientierte Siebdruck-Lösungen. —

www.kiwo.de

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