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Internationaler Workshop bei arcon in Feuchtwangen

So geht es auch ohne Anisotropien

_ Hintergrund: Durch die steigenden Anforderungen an Fassadengläser bei nationalen und internationalen Fassadenprojekten, rückt die Nachfrage nach vorgespannten, anisotropiefreien Gläsern immer mehr in den Fokus. Dazu erläutert Glas- und Fassadenspezialist Hannes Spiß: „Trotz der heute geltenden Regelwerke, die Anisotropien als produktionsbedingt definieren, bemängeln Bauherren solche Beeinträchtigungen der Glasoptik immer öfter und tolerieren diese immer weniger. Das zeigt sich heute insbesondere bei großen Projekten. “

Solche Beanstandungen können für die ausführenden Fassadenbauer und Glasverarbeiter zu hohen Kosten führen, insbesondere wenn aufgrund von Anisotropien dann die vorgespannten Gläser ausgetauscht werden müssen.

Beim arcon-Workshop ging es darum, die Teilnehmer über die Gründe für Anisotropien sowie über den aktuellen Stand der Technik beim Vorspannen und die erhältlichen ESG-Qualitäten zu informieren. Ein Gang durch die Produktion rundete die Veranstaltung ab.

Zu Beginn des Workshops wurden die Grundlagen erläutert, wie es beim Vorspannen zu Anisotropien kommt: Dazu präsentierte Hermann Dehner von arcon Negativbeispiele aus der Praxis und machte eine Referenz zur Normungssituation. Er zeigte auf, warum diese nicht dem gegenwärtigen Stand der Technik entspricht. Dehner: „Anisotropien entstehen durch einen ungleichmäßigen Vorspannprozess. Heute ist es aber möglich, durch geeignete Prozessführung die Anisotropien auf ein Minimum zu reduzieren.“

Bisher versuchten Architekten und Fassadenplaner die Gute von ESG-Scheiben anhand von – meist kleinen – Testscheiben oder auf der Baustelle an bereits eingebauten Scheiben zu beurteilen. Die Begutachtung mit bloßem Auge ist subjektiv und erlaubt keine belastbare Aussage über die tatsächliche Qualitat der ESG-Scheiben. Dies führt im weiteren Projektverlauf vielfach zu enttauschten Kunden, wenn bei ungünstigeren Lichtbedingungen dann doch Ansotropien erkennbar sind.

Hermann Dehner und Hannes Spiß sind sich einig, dass man diese Erscheinungen objektiv nur mit einem definierten technischen Messverfahren erfassen kann.

Der Scanner zeigt die Fehler auf

„Nur was sich messen lässt, kann kontrolliert werden“, dies unterstreicht auch arcon-Geschäftsführer Albert Schweitzer. Sein Unternehmen hat während der letzten Jahre ein Verfahren entwickelt, mit dem sich Anisotropien im Glas objektiv messen lassen.

Gepaart mit einer hohen Qualität beim Vorspannprozess sei arcon so in der Lage, jede einzelne ESG-Scheibe auf Anisotropien zu prüfen, sodass man seit einigen Jahren anisotropiearmes ESG liefern kann. Im Rahmen einer Kooperation mit der ilis gmbh steht nun eine hochauflösende Inline-Messtechnik zur Verfügung, mit der sich eine echte Spannungsmessung in Echtzeit durchführen lässt.

Damit lassen sich alle Arten von vorgespannten Gläsern bereits während des Vorspannens messen, unabhängig von Dicke, Farbe oder Coatings.

Anisotropien durch Inline-Messung bereits in der Fertigung erkennen

Die Basis für diese Messung ist der neue StrainScanner, der gemeinsam von arcon und ilis für die Erkennung von Anisotropien im Glas entwickelt wurde. Durch die Messung im Inline-Prozess hat der Ofenführer nun ein Werkzeug zur Hand, um den (Vorspann-)Prozess bei Bedarf in Echtzeit nachzuregeln und anzupassen.

„Der StrainScanner sieht die Eigenspannungen im Glas., wobei das Messergebnis nicht von anderen Einflüssen wie Beschichtung oder Färbung beeinflusst wird“, erläuterte Gregor Saur von der ilis gmbh (www.ilis.de).

Albert Schweitzer ergänzt: „Mit diesem Verfahren können wir optisch hochwertige ESG-Scheiben in größeren Mengen anbieten. Dieses sorgfältig gefertigte ESG erfüllt höchste Ansprüche an die Optik.“

Davon konnte sich die GLASWELT bei arcon selbst überzeugen. Wie der Anbieter unterstreicht, kann diese Technik sogar mit entsprechender Rückkoppelung an die Maschinensteuerung zur zukünftigen autonomen Fertigung von ESG hinführen.

Nach Überzeugung von Albert Schweitzer gibt es einen wachsenden Markt für anisotropiearme ESG-Gläser. So will arcon in nächster Zukunft anisotropiearme ESG-Gläser zu geringem Aufpreis auf den Markt bringen. Darüber hinaus biete das Unternehmen die Anlagentechnik auch anderen ESG-Herstellern an.

Das Fazit der Teilnehmer

Die internationalen Teilnehmer bewerteten den Workshop rundum positiv, der Aufwand für zwei Tage nach Feuchtwangen zu kommen, habe sich wirklich gelohnt, so die befragten Fassadenplaner und Architekten. Gerade für die tägliche Arbeit mit Fassadenglas sei man nun gut mit Informationen gerüstet.—

Matthias Rehberger

Anisotropien, das steckt dahinter

Licht hat in jedem Medium eine spezifische Lichtgeschwindigkeit, im Vakuum, in Luft und auch in Glas jeweils eine andere. Ungleichmäßiges Vorspannen verändert das Glas so, dass es Bereiche gibt, in denen das Licht ungleich schnell ist. Durch diese Veränderung kommt es zu Interferenzerscheinungen, die als unschöne Streifen oder Punkte in der Fassade sichtbar sind und bemängelt werden.

www.arcon-glas.de

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