Anfang Mai ging es auf der VFF-Statistik-Veranstaltung um die aktuellen Fenstermarktzahlen und die neue Branchenstrukturanalyse. Eine Aussage dabei: In sieben Jahren ist die Fensterbranche um 500 Betriebe geschrumpft.
VFF-Geschäftsführer Frank Lange machte auf der Tagung keinen Hehl daraus, dass die ohnehin schon schwachen früheren Markt-Prognosen nochmals nach unten korrigiert werden mussten: „Die gegenwärtige Inflation, der Zinsschock und die Verunsicherung der Bauherren und Sanierer angesichts der Diskussion um mögliche Austauschpflichten für Heizungen, drücken unsere Erwartungen für 2023 auf minus 4,5 %.“ (Die GW berichtete in ihrer letzten Ausgabe ausführlicher).
Martin Langen von B+L Marktdaten präsentierte auf der Tagung weiteres interessantes Zahlenmaterial zur Fenster-& Haustürenproduktion Deutschlands sowie der Produktions-, Import- & Exportmengen. Er zeichnete auf, dass der italienische Markt perspektivisch auch für die deutsche Produktion von Bedeutung sein wird. Der Grund: Italiens Boom mit Wachstumsraten von 20 %, getragen von einer hohen staatlichen Förderung, lenkt derzeit auch Importvolumen polnischer Fensterhersteller nach Italien. Bei nachlassendem Marktwachstum in Italien werden diese Unternehmen sich auch wieder nach Deutschland orientieren. Unsicher ist noch, welche Rolle der zeitlich noch nicht konkretisierbare Aufbau in der Ukraine nach dem Krieg in dieser europäischen „Marktbalance“ spielen kann.
Branchenkonzentration setzt sich fort
Die B + L Marktdaten hat nach sieben Jahren ein Update der Branchenstrukturanalyse für den VFF erstellt, welche die Analyse von 2015 bis zum Jahr 2022 fortschreibt. Zentrale Aussage der von Marcel Dresse vorgestellten Analyse ist, dass sich die schon lange beobachtbare Konzentration der Branche bei immer noch sehr großen Unternehmenszahlen weiter fortgesetzt hat: von 6373 Unternehmen im Jahr 2015 auf 5880 im Jahr 2022. Der VFF wird im Juni 2023 detaillierter über die Studie informieren und diese dann auch zum Erwerb anbieten.