Die Schüco Gruppe konnte ihr globales Wachstum 2023 nicht fortsetzen und schloss das Geschäftsjahr mit einem Umsatz von 2,11 Mrd. Euro ab. Das sind 7,4 % unter Vorjahr. Besonders schwierig war das vergangene Jahr im Bereich der Kunststofffenster-Systeme: Hier musste man einen Rückgang von fast 18 % hinnehmen. Die Beschäftigtenzahl blieb stabil bei 6750 Mitarbeitenden.
Schüco investierte 52,6 Mio. Euro, darunter der Erwerb einer 100 000 m² großen Fläche am ehemaligen britischen Militärflughafen in Gütersloh. Dort entsteht ein neuer Standort zur Produktbereitstellung und Distribution.
Zudem feierte die Schüco Coating Solutions GmbH & Co. KG in Wertingen ihren offiziellen Betriebsstart und erweiterte das Serviceangebot für Süddeutschland. Zur Stärkung der lokalen Geschäftstätigkeiten wurden Tochtergesellschaften in Norwegen, Schweden und Saudi-Arabien gegründet.
Der Geschäftsbereich Metallbau erzielte weltweit einen Umsatz von 1,8 Mrd. Euro, 2,7 % unter Vorjahr. Positive Entwicklungen gab es in Indien, China und Südamerika, während Europa stark unter Lieferkettenproblemen und Rohstoffpreisen litt.
Der Geschäftsbereich Kunststoff verzeichnete einen weltweiten Umsatz von 345 Mio. Euro, ein Rückgang von 17,9 %.
Schüco konzentrierte sich auf die Entwicklung von Lösungen zur Dekarbonisierung der Gebäudehülle und präsentierte auf der Fensterbau Frontale 2024 neue, nachhaltige Produkte. Zum neuen Portfolio gehören beispielsweise auch Kunststoff-Profile mit bio-attribuiertem PVC aus Tallöl. Das PVC aus Tallöl hat die gleichen Eigenschaften und Materialvorteile wie konventionelles PVC, mit dem Unterschied, dass dessen Polymermatrix zu 100 % aus pflanzlichen Rohstoffen besteht.
Die Schüco Global Services KG etablierte sich planmäßig mit einem Umsatz von 28 Mio Euro in 2023. Der Fokus liegt auf Wartung, Reparatur, Montage und Instandsetzung von Schüco-Lösungen sowie weiteren namhaften Marktbegleitern.
Ausblick 2024
Die Faktoren, die für die Baukrise 2023 verantwortlich waren – hohe Energie- und Materialpreise, gestiegene Lohn- und Zinskosten, der Arbeitskräftemangel, regulatorische Hürden und fehlende Planungssicherheit – wirken sich weiterhin negativ auf die Entwicklung in diesem Jahr aus und bremsen eine Verbesserung der Auftragslage. Auch wenn die Talsohle wahrscheinlich erreicht ist – Signale auf kurzfristige Besserung sind nicht wahrnehmbar, heißt es im Pressebericht.