Mit seiner einmaligen Lage in Anadia, mit Blick auf die Naturlandschaft der Serra do Caramulo, ist das RCR House das Destillat einer bestimmten Form der Moderne oder zumindest der Art und Weise, wie der internationale Stil in den letzten Jahrzehnten in Portugal aufgenommen und neu interpretiert wurde.
Diese intime Villa mit 400 m² Wohnfläche ist von Vicente Gouveia von Visioarq Architecture & Planning in Zentralportugal entworfen worden. Nähert man sich dem Gebäude am Tag, beeindruckt die Hauptfassade mit ihrer ausgewogenen Flächenverteilung mit verschiedenen Texturen und Materialien.
Beim Betreten oder in der Nacht, wenn die Beleuchtung im Innern die Verbindungen zwischen den übereinander liegenden Prismen auflöst, verschmelzen diese auf überraschende Weise.
Der Durchgangsbereich weist eine Treppe mit geraden Linien unter einem Oberlicht auf, die durch die doppelte Deckenhöhe und eine visuelle Beziehung zu den Gärten noch zusätzlich begünstigt wird.
Durch den einfachen, aber effektiven Einsatz einiger weniger Schlüsselelemente einer unerwartet modernen Architektur – Pergolen aus Sichtbeton, weite Vordächer, lackierte Aluminiumlamellen, große Flächen aus schwarz lackiertem Mattglas und faltbare Fensterläden aus Aluminium – gelingt es dem Haus, den Übergang zwischen innen und außen durch Zwischenräume mit einem unterschiedlichem Grad an Durchlässigkeit und Lichteinfall zu verwischen.
In diesem raffinierten Spiel mit dem Zufall spielen die Schiebefenster von „panoramah!“ eine Schlüsselrolle und fügen das Haus nahtlos in eine moderne Tradition ein, die sich seit der heroischen Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg fast unverändert entwickelt hat: eine Architektur, deren bewährte Effizienz auf einer pragmatischen gestischen Ökonomie beruht.