Jochen Grönegräs, der Hauptgeschäftsführer des Bundesverband Flachglas e.V. und der Gütegemeinschaft Mehrscheiben-Isolierglas äußerte sich wie folgt zu der Ankündigung im GW-Newsletter 9b/2009 des Beitrags „Bringt uns 3-fach-ISOaus dem Takt?“ (erschienen im GLASWELT-Heft 10/2009, Seite 92 und 93).
Im GLASWELT-Artikel „Bringt uns 3-fach-ISO aus dem Takt?“ heißt es, eine wissenschaftliche Studie belege erstmals mögliche Auswirkungen von Gebäudeverglasungen auf das körperliche Befinden; bestimmte Verglasungstypen – besonders 3-fach-Isolierglas – könnten die innere Uhr im Menschen beeinflussen. Die etwas reißerische Frage in der Überschrift kann man auf jeden Fall mit „nein“ beantworten – Dreifachglas bringt sicher niemanden aus dem Takt. „Aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften wirkt Glas wie ein optischer Filter, welcher – je nach Verglasungsart – die spektrale Transmission des Tageslichts asymmetrisch reduziert“, heißt es im Artikel. Das trifft natürlich zu, ist aber keine neue Erkenntnis. Bekannt ist auch, dass andere Faktoren hier einen deutlich größeren Unterschied machen als der Übergang von Zweifach- auf Dreifach-Wärmedämmglas: z.B. die Wahl zwischen verschiedenen Beschichtungsarten (Wärmedämmung/Sonnenschutz), aber auch etwas so simples wie der Abstand von der Verglasung. Wenn man das komplette Strahlungsangebot der Sonne haben möchte, gibt es zwei Möglichkeiten: die Löcher in der Wand gar nicht erst verglasen – oder ab und zu einmal raus an die frische Luft gehen… Lassen Sie sich die Dreifachgläser also nicht schlechtreden, liebe Leser! Natürliches Licht, das durch eine Verglasung fällt, ist künstlicher Beleuchtung allemal vorzuziehen.
Jochen Grönegräs