Das Angebot an betrieblichen Lehrstellen ist im Handwerk gewachsen. Handwerksbetriebe haben in ganz Deutschland aber große Probleme, die angebotenen Lehrstellen zu besetzen.
Das Handwerk erreicht die Rekordzahl abgeschlossener Ausbildungsverträge vom Vorjahr daher nicht. Mit 120388 Verträgen wurden bei den 54 Handwerkskammern zum Stichtag 31. August 2,4 Prozent weniger als im Vorjahr in die Handwerksrolle eingetragen.
Alle Kammern melden noch freie Lehrstellen. Viele Betriebe haben bereits die Hoffnung aufgegeben, noch in diesem Jahr ihre Lehrstelle besetzen zu können und haben diese bereits für das kommende Jahr angemeldet. Selbst Betriebe, die bereit sind Altbewerber über das Programm „Ausbildungsbonus“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales einzustellen, finden keine Bewerber.
Als einen Grund für die geringere Anzahl der Ausbildungsverträge wird in den östlichen Bundesländern vor allem die stark gesunkene Zahl von Schulabgängern genannt. Darüber hinaus komme dazu ein steigendes Problem durch Bewerber mit schwachen Schulabschlüssen, klagen die Handwerksbetriebe.
Im Westen finden vor allem Handwerker mit Lehrstellen in technisch anspruchsvollen Berufen aktuell keine geeigneten Bewerber. Die Entwicklung 2008 zeigt, dass Betriebe, die auf Schulabgänger mit guten Noten angewiesen sind, bereits frühzeitig in den Abschlussklassen um geeignete Bewerber werben und Verträge schon zu Jahresbeginn abschließen.