Glaswelt – Auf welchen Grundlagen fussen die Entscheidungen Schattenfinder zu entwickeln?
Klaus Wuchner – markilux hat als Initiator den Anstoß gegeben. Der Grundidee basiert auf dem Trend des Research Online Purchase Offline-Effekt (ROPO), dass Endkunden sich zunächst online über Produkte informieren, um diese später offline beim Händler vor Ort zu kaufen. Uns ist es sehr wichtig das wir unsere Fachhändler hier maßgeblich unterstützen zu können, um letztlich den Beteiligten von Schattenfinder die Fertigungsaufträge zu sichern. Auch eine umfangreiche Google Keyword-Analyse stützt diese Entwicklung. Letztlich wollen Endkunden qualitativ hochwertig kaufen, und den Wunsch können wir zusammen mit unseren Fachpartnern erfüllen.
Glaswelt – Warum gerade die Konstellation der fünf Partner? Wird hier noch ausgebaut?
Christiane Berning – Wir selbst sind für einen Plattformbetreiber als Hersteller zu klein, und von der Produktpalette her zu spezialisiert. wir haben uns deshalb zusammen mit Alulux, Bahama, erfal und Somfy auf insgesamt 5 Partner geeinigt um an den Start zu gehen. Gut situierte Mittelständler, die zusammen eine respektable Produktpalette incl. Smart Home abdecken. Eine Erweiterung des Kreises ist nicht ausgeschlossen, aber momentan kein Thema.
Glaswelt – Wo sehen sie den Unterschied zu bereits bestehenden Portalen?
Wuchner – Wir stehen als Qualitäts-Hersteller mit qualifzierten Fachhändlern hinter dem Portal. So können wir geschlossene Qualitätszirkel bieten, und schieben nicht einfach Ware über eine Plattform zu Endkunden. Das ist auch das Ergebnis einer Studie die wir in Auftrag gegeben haben, denn der Endkunde nimmt sich Zeit für seine Entscheidungen, und will gut informiert sein.
Glaswelt – Wo ist der entscheidende Benefit für die Kunden?
Berning – Das zeigt sich in allen Belangen. Angefangen von der Plattform Schattenfinder mit ihren vielen Möglichkeiten bei der Onlineberatung, und die ergänzenden Informationen der einzelnen Hersteller-Homepages schaffen wir ganzheitliche Lösungen für die Endkunden. Zusammen mit den Fachhändlern werden mit der Beratung, Service und der Dienstleistung Montage vor Ort, die Mehrwerte geboten, die andere Internetportale nicht bieten können, um Kunden auch über die Onlineschiene vollumfänglich zufrieden stellen zu können.
Glaswelt – Was sagen die Fachhändler?
Wuchner – Hier können wir natürlich nur aus unseren Erfahrungen sprechen. Der überwiegende Teil sieht es positiv und versteht den Ansatz, den Endverbraucher im Netz zum Fachhandel zu bringen, und begrüßt die Entwicklungen. Einzelne haben uns aufgefordert die Marketingaktivitäten einzustellen, denn es gäbe im Moment genug zu tun. Aber der Blick über den Tellerrand hinaus wird akzeptiert, da auch die Fachhändler die Entwicklungen in den nächsten 5 Jahren im Blick haben, und nicht abgehängt werden wollen.
Glaswelt – Wie sehen sie den Preiskampf im Internet? Wie begegnen Sie ihm, wie gehen Sie damit um?
Berning – Das kommt auf das Klientel an. Wir richten uns nicht an den Kunden, der nach dem Motto einkauft, irgendeiner macht es noch billiger. Auch der Mietermarkt steht im Moment nicht in unserem Fokus. Wir mit unseren Partnern von Schattenfinder definieren uns in der ersten Kundenansprache über unsere Produkte und die Qualität. Langfristige Ersatzteilversorgung, und was sonst noch zu einem hochwertigen Produkt gehört. Preise nennen wir aktuell keine, das machen erstmalig unsere Händler, wenn sie zur Beratung beim Kunden sind, und der genaue Bedarf und die Kundenwünsche feststehen.
Wuchner – Der wesentliche Unterschied neben ein qualitativ hochwertigen Produkt ist die Beratungskompetenz vor Ort und die Montageleistung von Fachbetrieben, die immer wieder geschult werden. Wir wollen und werden erst gar nicht in einen Preiskampf eintreten.
Glaswelt – Wo wird in 5 Jahren der meiste Umsatz gemacht? Wo die meisten Geschäftsanbahnungen?
Berning – Der Umsatz und die Vertragsabschlüsse werden auch in 5 Jahren beim Fachhandel generiert. Die Anbahnungen werden allerdings mehr und mehr über das Internet stattfinden. Und genau deshalb stellen wir heute die Weichen dafür.
Das Interview führte GLASWELT Redakteur Olaf Vögele