Moderne Gebäude entwickeln sich zunehmend zu komplexen Hightech-Systemen. Daraus ergeben sich auch für die Forschungs- und Entwicklungsarbeit vielschichtige Fragestellungen. Die Antworten sollen nun in Rosenheim im Fraunhofer-Zentrum Bautechnik gegeben werden. Die Kooperationspartner (Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP, Hochschule Rosenheim, ift Rosenheim) feierten Anfang August seine Eröffnung. Die Fraunhofer-Gesellschaft stellt für den Aufbau des Anwendungszentrums über fünf Jahre 2,5 Mio. Euro zur Verfügung.
Die drei Partner richten den Fokus ihrer gemeinsamen Arbeit auf die Gebäudehülle. „Unter enger Einbindung unserer sowie der Kompetenzen unserer Partner werden wir kostengünstige Konstruktionen für Sanierung und Neubau entwickeln und optimieren. Gleichzeitig verfolgen wir die Integration regenerativer Energieerzeugung in die Fassade. Gebäudehüllen werden auf diese Weise intelligenter und komplexer, sollen aber zugleich bezahlbar bleiben. Dafür sind qualitätssichere Herstell- und Montageprozesse sowie Ressourcen effiziente Konstruktionen erforderlich“, erläutert Prof. Dr. Gerd Hauser, Leiter des Fraunhofer IBP.
Seinen Schwerpunkt richtet das neue Zentrum auf zwei Aspekte: die adaptive Fassade, die zudem intelligent agiert, mit ihrer Umgebung kommuniziert, Energie spart, speichert und dadurch den Komfort der Bewohner steigert; sowie die Gebäudehülle 2.0, die sich durch hohen Vorfertigungsgrad auszeichnet und auf der Baustelle zeiteffektiv endmontiert wird.
Langfristiges Ziel der Kooperationspartner sei der Aufbau einer gemeinsamen Forschungsplattform. In erster Linie sollen dabei die wissenschaftliche und fachliche Kompetenz der Partner sowie der bayerischen Industrie verbessert, der qualifizierte wissenschaftliche Nachwuchs gefördert sowie ein breiteres Angebotsportfolio wissenschaftlicher Dienstleistungen erreicht werden.
Projekte, die gemeinsam mit der Industrie durchgeführt werden, profitieren von der engen Vernetzung von Praxis und Forschung und den daraus resultierenden Synergieeffekten.
ift-Institutsleiter Prof. Ulrich Sieberath ergänzt: „Durch ein enges Netzwerk zur Industrie können wir Forschungsergebnisse schnell in die Praxis umsetzen. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der Sicherstellung von Produktqualität, Sicherheit und Gebrauchstauglichkeit.“
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