Material- und Rohstoffengpässe mit Folgen bei der Preisentwicklung, Probleme bei Lieferketten und Logistik lassen das Jahr 2021 für Gutmann zur Herausforderung werden. Entspannung ist kaum in Sicht, trotzdem plant Gutmann umfangreiche Investitionen in Produktion, Vertrieb, IT und Service.
Geschäftsführer Arnd Brinkmann: „Materialengpässe in Bereichen, in denen man es wirklich nicht erwarten konnte, und die dramatischen Rohmaterialpreise, die wir als Unternehmen zu kompensieren hatten […], prägen das Bild. Hier erweist es sich als Vorteil, dass wir unsere Wertschöpfungskette als integriertes Systemhaus […] weitgehend selbst kontrollieren.“ Bis jetzt konnte Gutmann die Lieferfähigkeit uneingeschränkt aufrechterhalten, dies geschah aber zum Teil unter „abenteuerlichen“ Bedingungen. Die Pandemie sieht Brinkmann als Ausgangspunkt gravierender Veränderungen in der Branche. Lieferketten und Beschaffungsprozesse werden überprüft, das gesamte Leistungspaket eines Partners rücke stärker in den Fokus. „Ich glaube auch, dass sich unsere Branche schneller und stärker mit der digitalen Transformation beschäftigen wird. In der Kommunikation, im Vertrieb sowie in den Prozessen.“
Brinkmann rechnet 2022 mit einem weiteren Wachstum bei Holz-Aluminiumrahmen, weshalb die Produktionskapazitäten für dieses Segment erweitert werden. Um Prozesse zu beschleunigen ist ein automatisches Kleinteilelager in Planung. Die größte Einzelinvestition wurde zum Jahreswechsel installiert: eine neue Strangpresse. Diese bringe dann 30 % mehr Kapazität.
Änderungen, die auch mit Investitionen verbunden sind, wird es in der Kundenkommunikation geben: „Wir haben uns entschieden, nicht an der Frontale 2022 teilzunehmen“, erklärt Brinkmann, „Neuheiten werden wir künftig in unserem Ausstellungs- und Schulungszentrum sowie parallel in einem virtuellen Showroom vorstellen. „Wir wollen uns häufiger auch zu speziellen Themen oder zu Neuproduktentwicklungen mit unseren Kunden austauschen.“