Geballtes Glaswissen bieten die Glass Performance Days 2013 vom 13. bis 15. Juni im finnischen Tampere. Die Besucher können sich bei den rund 200 Vorträgen und Posterpräsentationen der weltweit größten Glas-Konferenz umfassend informieren. Die GLASWELT sprachen vorab mit den Organisator der Veranstaltung Jorma Vitkala darüber, welche Trends er in den Glasmärkten sieht und welche Veränderungen auf die Glasverarbeiter zukommen.
Glaswelt – Herr Vitkala, welche großen Veränderungen sehen Sie auf die Glasbranche zukommen?
Jorma Vitkala – Die Scheibenformate werden weiter signifikant größer. Und das beeinflusst die kompletten Verarbeitungsabläufe und die Prozesskette. Verarbeiter, die sich darauf einlassen, müssen durchgängig ihre Arbeitsabläufe anpassen. Bei solchen Großformaten wird zudem eine sehr hohe Qualität verlangt und das bedeutet zusätzlichen Aufwand. Auch die Anforderungen an die Beschichtungen und die optischen Eigenschaften von Glas steigen weiter. Hier wird für viele Verarbeiter die Investition in neues Equipment, u.a. für das Vorspannen und die Laminierung, notwendig werden. Bei ESG wird in Sachen Optik das Thema Anisotropien verstärkt diskutiert werden. Hier müssen viele ESG-Anbieter umdenken.
Glaswelt – Und was sehen Sie noch?
Vitkala – Weiter wird die Kommunikation eine zunehmend wichtigere Rolle spielen. Nach wie vor wissen die Verbraucher und Bauherren zu wenig darüber, was der Hochleistungswerkstoff Glas leisten kann. Unser Hightech-Produkt ist heute qualitätiv deutlich besser als noch vor 10 bis 15 Jahren. Doch auch die Kommunikation in der ganzen Prozesskette, von der Planung bis zum Verkauf und zum Endverbraucher, muss besser werden. Nur so kann das richtige Glas optimal zum richtigen Einbau genutzt werden.
Glaswelt – Welche Gläser sehen Sie im Fokus?
Vitkala – Schaltbare Verglasungen, die sich quasi vom Wärmedämmglas in ein Sonnenschutzglas wandeln können, werden eines der großen Glasthemen der nahen Zukunft sein. Die Marktreife bei einer Anzahl verschiedener Produkte ist bereits gegeben und die Massenproduktion startet jetzt sukzessive. Für solche Produkte mit einem variablen g-Wert sehe ich sehr große Potenziale.
Glaswelt – Haben Sie noch einen Tipp für unsere Leser?
Vitkala – Ja, besuchen Sie unsere Workshops vom 11. bis 12. Juni 2013 im Vorfeld unserer Konferenz. Dann bieten wir für Verarbeiter, Manager und Designer genau auf deren Fachgebiete zugeschnittene Praxisveranstaltungen in kleinen Gruppen an.
Tipp: Programm und Anmeldung zu den GPD finden Sie auf https://www.glaswelt.de/; im Suchfeld rechts den Webcode 1149 eingeben.