Hauseigentümer, die energetisch modernisiert haben oder dies planen, haben vor allem ein Ziel: die Energiekosten zu drücken. Staatliche Förderungen seien dabei nur bei 27 % ausschlaggebend. Viel wichtiger: Aufklärung über konkrete Einsparmöglichkeiten. Das ist das Ergebnis einer aktuellen GfK-Umfrage im Auftrag der Landesbausparkassen (LBS). Die Verbesserung des Wohnklimas, die Notwendigkeit von Instandhaltungen oder auch das Umweltschutz-Ziel sind von eher geringerer Bedeutung. Wohneigentümer sind nach Auskunft von LBS Research die wichtigsten Akteure bei der Umsetzung der Energiewende – speziell, wenn es um die Einsparung von Heizenergie im Wohnungsbestand geht. Fast zwei Drittel der Heizkosten in Deutschland fallen in Eigenheimen und Eigentumswohnungen an, und hier erleben die Investoren unmittelbar den Einspar-Nutzen von energetischen Modernisierungen.
Laut GfK-Umfrage hat fast die Hälfte der privaten Hausbesitzer in Deutschland bereits einmal ihre Immobilie energetisch modernisiert, 24 % allein in den letzten drei Jahren. Fast genauso viele (22 %) geben an, dies in den nächsten drei Jahren zu planen. Die Bereitschaft dazu ist in allen Altersgruppen bis zum 65. Lebensjahr in etwa gleich hoch, lediglich im Rentenalter wollen nur noch 16 % eine energetische Modernisierung angehen.
Grundsätzlich ist bei den befragten Hauseigentümern auch eine positive Einstellung zum Konzept der Energiewende der Bundesregierung festzustellen. Die Zahl der Zustimmungen ist fast doppelt so hoch, wie die der Ablehnungen. Besonders kritisch sind die Befragten jedoch, was die Unterstützung durch die Politik angeht. Nur 13 % der Eigentümer sehen nämlich die beschlossenen Maßnahmen bereits als geeignet an, und gerade einmal für 6 % reicht die staatliche Förderung jetzt aus.
Nur für 27 % der Befragten ist eine Förderung wirklich ausschlaggebend – und dies eher bei jüngeren Wohneigentümern als in den höheren Altersklassen. Mehr als die Hälfte bevorzugen Zuschüsse, während steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten oder zinsgünstige Kredite nur für jeweils weniger als 20 % die erste Wahl wären. Vor allem für die wichtige ältere Zielgruppe passt dies gut ins Bild, denn bereits ab dem Alter von 60 Jahren nimmt die Bereitschaft, für die energetische Sanierung einen Kredit aufzunehmen, rapide ab. Ab dem 65. Lebensjahr verneinen dies laut Umfrage bereits drei Viertel, ab 70 Jahren sind bereits über 80 % dagegen. Auch bei den jüngeren Eigentümern kommt etwa für jeden Zweiten für die Modernisierung kein Kredit infrage.
Dagegen bestätigt die GfK-Umfrage erneut, dass Bausparverträge eine hohe Mobilisierungswirkung auch für die energetische Sanierung aufweisen.
Für eine Verstärkung der Investitionstätigkeit bei der energetischen Sanierung ist – so das Fazit der LBS – neben richtigen Förderanreizen vor allem die Aufklärung über konkrete Einsparmöglichkeiten und deren Vorteile nötig. Gerade bei älteren Immobilienbesitzern müssen hier noch Hürden überwunden werden. Dabei helfen, so LBS Research, nur praktische Informationen und Beratungsangebote, möglichst handfest und möglichst nah am Menschen.