Der Fenstermarkt hat das letzte Jahr 2020 eine überraschende Rally mit einem Plus von 3,5 % hingelegt. Diesem Wachstum gehe jetzt erstmal die Puste aus – der Fensterverband rechnet mit einer Stagnation auf hohem Niveau. Insgesamt betrachtet verbleibe die Gesamtzahl mit 15,3 Mio. Fenstereinheiten nahezu unverändert auf Vorjahresniveau.
Für das laufende Jahr prognostiziert die Studie auf dem Fenstermarkt im Neubau ein Minus von 1,6 %, bei der Modernisierung wird mit einem weiteren Plus von 1,0 % gerechnet. Der Grund dafür sei in den erwarteten Neubaurückgängen im Nichtwohnbau zu sehen.
Der Wohnbau werde voraussichtlich um 2,2 % auf 10,2 Mio. verkaufte Fenstereinheiten zulegen. Beim Nichtwohnbau werde es dagegen einen Rückgang von 4,4 % auf 5,1 Mio. Einheiten geben.
„Das vergangene Jahr konnte deutlich erfreulicher als noch im Oktober geschätzt mit einem Plus von 3,5 % gegenüber 2019 abgeschlossen werden. Angesichts der weltweiten wirtschaftlichen Verwerfungen der Corona-Pandemie ist der deutsche Fenstermarkt bisher gut durch die Krise gekommen“, fasst Frank Lange zusammen, Geschäftsführer des Verbandes Fenster und Fassade (VFF). „Besonders im Modernisierungsbereich fiel das Wachstum mit 4,1 % deutlich besser aus als in den Vorjahren. Die staatlichen Förderungen im Rahmen des Klimaschutzgesetzes haben hier positive Wirkungen gezeigt.“
Das wird den Markt in diesem Jahr stark beeinflussen
Für das laufende Jahr prognostiziert die Studie auf dem Fenstermarkt im Neubau ein Minus von 1,6 %, bei der Modernisierung wird mit einem weiteren Plus von 1,0 % gerechnet. „Den Grund für den insgesamt stagnierenden Markt in diesem Jahr sehen wir in den erwarteten Neubaurückgängen im Nichtwohnbau“, erklärt Ralf Olsen, HGF des pro-K e. V.. „Hier rechnen wir für 2021 mit einem Rückgang von 7,4 % auf 2,8 Mio. Fenstereinheiten.“
Für 2022 erwartet man, dass der Gesamtmarkt wieder um 1,9 % auf dann 15,6 Mio. Fenstereinheiten (FE) wächst. Hier soll neben dem Wohnbaubereich (+2,5 %) auch der Nichtwohnbau wieder leicht um 0,6 % zunehmen.
Dies spiegelt sich auch in den Prognosen zu den Baugenehmigungen wider. In 2021 wird im Wohnbau eine Belebung um +3,1 % erwartet. Im Nicht-Wohnbau ist dagegen mit einem deutlichen Einbruch von -8,3 % zu rechnen. Hier zeige sich deutlich der in 2021 verlagerte „Corona-Effekt“.
„Bei den Rahmenmaterialien erwarten wir keine großen Veränderungen der Marktanteile“, so Holger Koch, stellv. GF Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie. „Nach wie vor sind Kunststofffenster mit rund 8,8 Mio. Stück (58 %) der Marktführer, da sie sowohl bei der Sanierung als auch im Wohnungsbau sehr gefragt sind.“ Metallfenster auf dem zweiten Platz werden aller Voraussicht nach auch nächstem Jahr mit rund 2,8 Mio. Stück 18 % des Fenstermarktes in Deutschland ausmachen, Holzfenster circa 15 % und Metall-Holzmodelle 9 %.
Ähnlich zum Fenstermarkt entwickelt sich auch der Absatz von Außentüren. „2021 werden in Deutschland rund 1,53 Mio. Außentüren verkauft, 2020 waren es rund 1,52 Mio. Stück. Dies entspricht einer Steigerung um rund 0,9 % und spiegelt die geringeren Zuwächse im Ein- und Zweifamilienhausbau wider“, so Koch. Für 2022 werden dem Wohnneubau 2,6 % Steigerung zugetraut, dem Nichtwohnbau bescheidene 0,8 %.
„Unsere Branche ist bisher vergleichsweise glimpflich durch die Corona-Krise gekommen“, fasst Jochen Grönegräs abschließend zusammen, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Flachglas (BF). „Der deutsche Fenster- und Haustürenmarkt entwickelte sich in den vergangenen Jahren positiv und wir blicken optimistisch in die Zukunft. Im Neubau sind allein über 700 000 genehmigte, aber noch nicht gebaute Wohneinheiten abzuarbeiten. Und die weiter steigende Bedeutung der Energieeffizienz bietet auch für die Sanierung gute Rahmenbedingungen.“