Der Europäische Energieberaterverband (EVEU) legt ein vereinfachtes und gerechtes Förderkonzept für energetische Sanierungsmaßnahmen vor. Der Vorschlag sieht Pauschalbeträge vor – Kritik übt der Verband an den Abschreibungsplänen der Bundesregierung: „Das Steuermodell bevorzugt Besserverdiener.“ Kernpunkt des alternativen Vorschlags: Die unzähligen Förderprogramme für einzelne Technologien oder Energieträger sollen durch Pauschalbeträge abgelöst werden.
„Maßgeblich für die Höhe der Förderung ist die energetische Effizienz der Maßnahme und nicht die Technologie, mit der die Energie eingespart wird“, sagt der EVEU-Vorsitzende Thomas Lohr. Bereits seit Jahren beklagten die Energieberater den Schlingerkurs der Regierung in der Förderpolitik. „Das andauernde Auf und Ab hat die Verbraucher stark verunsichert. Verlässlichkeit und Planungssicherheit waren Fremdwörter in der Förderpolitik“, so Lohr. Zudem seien die bestehenden Fördermaßnahmen gekoppelt an bestimmte Energieträger, Technologien, Energiewerte oder Quadratmeterzahlen viel zu undurchsichtig und kompliziert.
„Friedrich Merz hat vor Jahren einmal gefordert, dass jeder Bürger seine Steuer auf einem Bierdeckel ausrechnen können solle. Wir wollen, dass jeder Hausbesitzer seine Fördergelder auf einem Bierdeckel ausrechnen kann“, so Lohr. Mit dem EVEU-Förderkonzept wäre dies möglich: Insgesamt stehen dem Hausbesitzer nach dem Modell 12000 Euro Gesamtförderung zur Verfügung. „Diese Zahl entspricht in etwa den bestehenden Förderprogrammen“, betont Lohr.
Tauscht ein Hausbesitzer eine Heizung aus, die älter als 15 Jahre ist, bekommt er 2500 Euro. Wird dabei auf eine regenerative Heizung zurückgegriffen, gibt es nochmal 1000 Euro obendrauf. Für den Austausch der Fenster oder die Sanierung des Daches gibt es ebenfalls 1500 Euro. Wer die Fassade dämmt, kann mit 2500 Euro rechnen und für kontrollierte Wohnraumlüftung stehen 1000 Euro zur Verfügung.
Als Nachweis für die Förderfähigkeit soll nach dem Vorschlag des EVEU die Handwerkerrechnung genügen. Das Energiekonzept sei dabei nicht nur einfacher, sondern auch gerechter als die von der Bundesregierung geplante steuerliche Abschreibung von Modernisierungsmaßnahmen. „Die Möglichkeit der Steuerabschreibung ist ein Geschenk an Besserverdiener“, kritisiert der EVEU-Vorsitzende.