Die aktuelle Polizeistatistik besagt: Die Zahl der Einbrüche in Häuser und Wohnungen steigt wieder stark an. 2023 waren die Einbrecher in 77 819 Fällen aktiv (+18 %). Nachdem die Zahl der Wohnungseinbrüche 2022 erstmals seit Jahren wieder angestiegen war, hat sich damit dieser Trend auch 2023 fortgesetzt. Berlin ist dabei mit 8323 Fällen Spitzenreiter, ein Anstieg von 35 %. Das geht aus der Polizeilichen Kriminalstatistik für 2023 hervor, die im April 24 in Berlin vorgestellt wurde. Dabei konnten lediglich 15 % dieser Wohnungseinbrüche aufgeklärt werden. Interessant ist auch, dass viele Einbrüche dann stattfinden, wenn die Menschen arbeiten oder ihren Freizeitaktivitäten nachgehen – also tagsüber, am frühen Abend oder am Wochenende. In Zahlen bedeutet das: 37 % der Einbrüche werden von Tageswohnungseinbrechern begangen.
Vermehrt Einbrüche in Kellerräumen
Dringt der Täter nicht in den Wohnraum ein, sondern verschafft sich Zutritt ins Gebäude oder aufs Grundstück, wird das Ganze als „Diebstahl aus Keller- und Dachbodenräumen sowie Waschküchen“ bezeichnet. Häufig werden in diesem Fall beispielsweise hochwertige E-Bikes oder Werkzeug gestohlen. Also ein nicht zu vernachlässigender Aspekt, wenn es um den Schutz von Werten geht. Denn in diesem Bereich stieg die Zahl der erfassten Fälle im vergangenen Jahr erneut sprunghaft an: um 26 % von 79 930 auf 101 024 Fälle.
Da 2023 das erste Jahr seit Ausbruch der Pandemie ohne coronabedingte Einschränkungen war, wurden die Zahlen auch mit dem Vor-Corona-Jahr 2019 verglichen: Trotz der erneuten Steigerung im letzten Jahr, liegt die Zahl immer noch unter dem Niveau von 2019 mit 87 145 Einbrüchen (-12 %). Anders fällt dagegen die Zählung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) aus: „Insgesamt zählten die deutschen Versicherer 2023 rund 95 000 Wohnungseinbrüche, genauso viele wie 2019, vor der Corona- Pandemie“, sagt Jörg Asmussen, GDV-Hauptgeschäftsführer. Aufgrund der gestiegenen Fallzahlen leisteten die Versicherer im vergangenen Jahr deutlich mehr für Wohnungseinbrüche: Die Schadenhöhe wuchs um 70 Millionen auf insgesamt 340 Millionen Euro. Der Schadendurchschnitt sei von 3350 Euro auf den Rekordwert von 3500 Euro gestiegen.
Wichtig zu wissen: Die mechanische Sicherheitstechnik an Fenster und Türen zeigt Wirkung. Der Versuchsanteil von über 46 % bei Wohnungseinbrüchen belegt, dass oftmals Einbrecher nach einer gewissen Zeit und vergeblichen Mühen wieder das Weite suchen.
Hilfreich ist es daher, beim Einbruchschutz aufzurüsten. Auch wenn Einbruchsversuche auf diesem Weg nicht zwangsläufig reduziert werden, so kann der tatsächliche Einbruch oft vereitelt werden: „Mit der richtigen Sicherheitstechnik erschwert man es den Kriminellen ins Haus oder die Wohnung zu gelangen. Meistens versuchen sie es nur wenige Minuten, um ins Gebäudeinnere zu kommen. Klappt das nicht auf Anhieb, ziehen sie weiter“, sagt Stephan Schmidt, Geschäftsführer des Fachverbandes Schloss- und Beschlagindustrie (FVSB) e.V., deren Mitglieder umfassende Technik im Bereich des Einbruchschutzes liefern.