Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) ruft nach Erscheinen eines neuen Sonderberichts der Internationalen Energieagentur (IEA) dazu auf, in Deutschland die Anstrengungen zur Steigerung der Energieeffizienz zu verstärken. Die IEA weise zu Recht darauf hin, dass ein Schwerpunkt auf Gebäude gelegt werden müsse, weil hier das größte wirtschaftliche Potenzial zur Reduzierung der CO2-Emissionen zu erschließen ist.
Die dena empfiehlt deshalb, die Ende 2012 gescheiterte Einführung von steuerlichen Anreizen für die Gebäudesanierung wieder auf die Agenda zu setzen und die neue EnEV im Bundesrat Anfang Juli ohne weitere Verzögerung oder Abstriche zu verabschieden. Außerdem sollen Firmen in ihrem Marketing gezielt auf Energieeffizienz setzen.
„Der Bericht der IEA zeigt zum wiederholten Mal: Wir brauchen mehr Energieeffizienz“, so Stephan Kohler, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung. „Nur wenn wir es schaffen, unsere Volkswirtschaft energieeffizient zu organisieren, ist die Energiewende überhaupt umwelt- und sozialverträglich machbar. Dafür müssen wir attraktive Marktanreize setzen und verlässliche Rahmenbedingungen schaffen. Auch die von der EU vorgegebenen Energieeinsparziele können am besten mit Marktinstrumenten erreicht werden. Starre Verpflichtungssysteme, die Akteure zwingen festgelegte Energieeinsparziele zu erreichen, würgen die Investitionsbereitschaft für Energieeffizienz nur ab.“
Nach Berechnungen der dena können die Energiekosten in Deutschland bis 2020 um bis zu 128 Mrd. Euro gesenkt werden. Dafür sind bis zum Jahr 2020 kumulierte Investitionen in Höhe von 100 Mrd. Euro erforderlich. Das heißt: Die hier angenommenen Energieeffizienzmaßnahmen sind wirtschaftlich. Das entspricht einer Reduzierung des Endenergieverbrauchs um 15 % im Vergleich zum Basisjahr 2008. Unter den gegenwärtigen Voraussetzungen geht die dena jedoch davon aus, dass der Verbrauch bis 2020 nur um 7 % reduziert wird.