Dämmung, Erneuerung der Fenster, Installation von Solaranlagen und Erneuerung der Heizungsanlagen sind die am meisten durchgeführten Maßnahmen bei Wohnungssanierern. Dies sind Ergebnisse einer Befragung, die die KfW gemeinsam mit dem IW Köln Anfang dieses Jahres unter Wohnungssanierern durchgeführt hat.
Die Untersuchung bietet eine Reihe von aufschlussreichen Informationen zur energetischen Sanierung und widerlegt auch so manche gängige These. So zeigt sich etwa, dass das Alter der Eigentümer nicht per se ein Hinderungsgrund für Sanierungen darstellt. Allerdings deutet die geringe Repräsentanz älterer Eigentümer an, dass speziell für diese Gruppe eine Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen schwierig ist oder dass entsprechende Sanierungsmaßnahmen aus Sicht dieser Personen nicht mehr lohnend sind.
Weiterhin legen die Ergebnisse nahe, dass Mietrechtsänderungen bei den Vermietergruppen keine höchste Priorität genießen. Stattdessen wird eher auf weitere Förderungen, auch über das Steuersystem, gesetzt.
Bei der Realisierung von Mieterhöhungen für sanierte Objekte zeigen die Befragungsergebnisse größere Unterschiede zwischen privaten Vermietern und Wohnungsunternehmen. Private Vermieter erhöhten die Miete der sanierten Objekte im Durchschnitt um 10 Prozent, während die durchschnittliche Mieterhöhung der Unternehmen 27 Prozent beträgt. Trotz teilweise hoher Kosten werden die Mieten in vielen Fällen dabei nur moderat angepasst. So erhöhen zum Beispiel rd. 46 Prozent der privaten Vermieter die Mieten nach einer energetischen Sanierung nicht – wahrscheinlich weil sich eine Mieterhöhung auf vielen lokalen Mietmärkten nicht durchsetzen lässt.
Auch in Bezug auf das Verhalten von Unternehmen gibt die Umfrage neue Einblicke. So sanieren private Unternehmen durchschnittlich seltener, dafür aber umfassender als öffentliche oder genossenschaftliche Unternehmen. Auffällig ist ferner, dass die Unternehmen durchschnittlich deutlich mehr pro Quadratmeter Wohnfläche als die privaten Haushalte investieren.
Alles in allem bietet die Untersuchung vielfältige und vor allem neue Einblicke in die energetische Sanierung. Damit wird es für Politik und Interessensvertreter leichter, fundierte Positionen und Konzepte für die Klimaschutzpolitik bezüglich des Wohngebäudebestands zu entwickeln.
Auch für die KfW Bankengruppe sind die Ergebnisse dieser Untersuchung wichtig, da sie ihre Programme auf der Grundlage der Befragungsergebnisse kundengerecht weiterentwickeln kann.
Hier noch einige Erkenntnisse aus der KfW-Befragung:
- Dämmung, Erneuerung der Fenster, Installation von Solaranlagen und Erneuerung der Heizungsanlagen sind die am häufigsten durchgeführten Maßnahmen der Befragten. Ältere Wohnungen wurden vor allem mit einer neuen Dämmung versehen.
- 48,9 Prozent der Privaten und 91,9 Prozent der Unternehmen wurden durch die Kreditvariante des CO<sub>2</sub>-Gebäudesanierungsprogramms gefördert; 20,3 Prozent der Privaten erhielten eine Förderung durch die Zuschussvariante dieses Programms. Das Programm Wohnraum Modernisieren Öko Plus haben 20,3 Prozent der Privaten und 26,9 Prozent der Unternehmen in Anspruch genommen.
- Die Installation von Solaranlagen wurde vor allem von Selbstnutzern durchgeführt.
- Im Durchschnitt gaben Selbstnutzer rund 288 Euro pro Quadratmeter für die Sanierung aus, während Vermieter rund 394 Euro investierten. Bei den Unternehmen liegt er bei 622 Euro.
- Auch wenn nicht energetische Maßnahmen ausgeklammert werden, investieren Vermieter mehr als Selbstnutzer.
- Die Mieten der Wohnungen der privaten Vermieter stiegen nach der Sanierung im Durchschnitt um 10 Prozent, die Wohnungsunternehmen erhöhten hingegen die Mieten um durchschnittlich 27 Prozent.