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Bau- /Bauzulieferindustrie

Was sind die angesagten Themen 2023?

Auf einer Skala von 1-10: Welche Trends scheuchen die Player aus ihrer Komfortzone, welchen „Impact“ haben sie auf die Branche? Branchenexperte Florian Kaiser vom Beratungshaus Dr. Wieselhuber & Partner wagt eine Prognose:

  • Absatzeinbruch 2023: Konsequent durchsteuern!
  • Durch die Baukostensteigerungen von ca. 30 % seit 2019 und die um ca. 300 % gestiegenen Finanzierungskosten zeichnet sich seit Sommer 2022 ein deutlicher Rückgang der Absatznachfrage in der Baubranche ab. 2023 wird die Branche einen Absatzrückgang von bis zu 10 % erleben. Bedingt durch signifikante Kosten- und Preissteigerungen wird der Umsatzrückgang nicht so vehement zu Buche schlagen. Dennoch: Auslastung und Ergebnis werden deutlich niedriger ausfallen. Vor diesem Hintergrund heißt es mehr denn je: konsequent steuern, Kosten und Effizienz im Auge und im Griff haben. Außerdem die definierte Strategie weiterverfolgen oder gerade jetzt schärfen. Denn, das ist die gute Nachricht: Die langfristige Nachfrage ist ungebrochen, der Gestaltungsbedarf der Branche insbesondere hinsichtlich Nachhaltigkeit, Prefab, Digitalisierung/ BIM und Konsolidierung ist vielfältig und bietet gerade für Strategen große Chancen. Daher: Strategie – jetzt erst recht!

  • Effizienz in der Marktbearbeitung: Vertriebsperformance bei den Zielgruppen!
  • Absatz runter, Kosten runter und Effizienz rauf. Dieses Motto wird gerade im Vertrieb/ Marketing und der Markt- und Zielgruppenbearbeitung maßgeblich sein. Denn nach fast 3 Jahren Pandemie, neu erlernten hybriden Vertriebsformen und der absehbar eher negativen Nachfrageentwicklung kommt der Effizienz im Vertrieb eine deutlich größere Bedeutung zu. Wie effizient agiert der Vertrieb und das Marketing hinsichtlich Ressourceninput und Ergebnis? Dies kritisch zu hinterfragen und in der Marktbearbeitung nachzuschärfen, hilft dabei, in den nächsten Monaten Marktanteile zu gewinnen und Erträge abzusichern.

    Weitere bedeutende Impacts aus der Sicht des Branchenexperten Kaiser:

  • Nachhaltigkeit: Wertschöpfungskette und Ressourceneinsatz neu denken! Die stofflichen Ressourcen werden zukünftig wie selbstverständlich zu den Gebäudedaten gehören. Urban Mining ist heute noch Kuriosität, doch der Branche wird gar nichts anderes übrig bleiben, als sich hierzu konsequent zu positionieren und weiterzudenken. Das schafft mittelfristig wichtige Differenzierung beim Entscheider, langfristig wird es zum zwingenden Hygienefaktor.
  • Pricing: Auch wenn man mit Preisanpassungen kaum mehr nachkommt, sollte man eine klare und differenzierte Preisstrategie nicht aus den Augen verlieren. Sowohl die nicht triviale Preisgestaltung hin zum Kunden als auch die interne Pricing-Organisation und Systematik sind heute Erfolgsfaktoren für das ­Ergebnis.
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