_ Nirgendwo gibt es im Bereich Fenster, Rollläden und Sonnenschutz mehr anzutreffenden Variantenreichtum als beim Altbau. Das ist in vielen Fällen dem Alter der Gebäude geschuldet, später hinzugefügten Gebäudeteilen oder der Instandsetzung von Häusern nach dem zweiten Weltkrieg. Oder es ist einfach der Tradition in der jeweiligen Region geschuldet. Von ihrem technischen Grundgedanken her waren die Lösungen mit Kastenfenstern ihrer Zeit schon weit voraus und optimierten mit ihrer Bauweise die thermische Isolierung sowie die Lüftung. Das Verbundfenster war eine Weiterentwicklung des Kastenfensters und bildete damit den Übergang zum Fenster mit nur einem Flügel, der mit seinen Verbundflügeln die erste Doppelverglasung darstellte. Beide Verbundflügel werden dabei miteinander verbunden und haben einen gemeinsamen Drehpunkt am Fensterrahmen. Diese Art der Fenster wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelt. Mit dem Aufkommen der Isolierglasscheiben im Jahr 1959 wurden die Verbundfenster immer mehr von den Isolierglasfenstern verdrängt.
Sonnenschutz war früher kein großes Thema bei diesen Fenstertypen und hat sich erst mit der Zeit im Verbundfenster etabliert.
Alte Kunst, neu belebt
Recherchiert man über Kastenfenster so kann man schnell feststellen, dass sich auch Universitäten und Fachhochschulen durchaus mit diesem Fenstertyp beschäftigen. Ziel ist es dabei, die Transformation der Prinzipien eines Kastenfensters an aktuelle Anforderungen, Konstruktions- und Ausführungsmöglichkeiten anzupassen, um die besonderen Eigenschaften eines Kastenfensters als dynamisches und wärmeenergiegewinnendes Bauteil zu nutzen. Nachgedacht werden muss bei solchen Arbeiten aber auch über seine verschiedenen jahreszeitlichen bzw. wetterabhängigen Nutzungsmodis und die Möglichkeiten, einen Sonnen- oder Blendschutz bzw. eine Verdunklung zu integrieren. Nicht unbeachtet bleiben aber auch Punkte wie das Lüftungsthema und mögliche Reinigungskonzepte.
Grundsätzlich ist der Ansatz, das Kastenfenster weiterzudenken und dabei vorhandene Nachteile zu reduzieren bzw. die Vorteile zu optimieren ein Schritt, über den vor allem das Handwerk nachdenken sollte. Gerade die klassischen Fensterbaubetriebe mit ihrem Know-how und ihren technischen Möglichkeiten können hier ein gutes Zusatzgeschäft generieren. Neben Herstellung und Einbau von neuen Fenstern sollte aber auch der mögliche Zusatznutzen geschaffen werden, den dieser Fenstertyp mit seinem Zwischenraum generieren kann. Deshalb sollte hier im Sinne des Kunden, wie bereits beschrieben, zwingend über die Integration von Sonnenschutz & Co nachgedacht werden.
Genug Platz im Zwischenraum
Heutige Verbundfenster aus Holz, Holz-Alumium oder Aluminium zeichnen sich durch hervorragende Wärmeschutz- und Schallschutzeigenschaften sowie die Möglichkeiten zur Integration zusätzlicher mechanischer Komponenten wie Sonnen- /Blendschutzsysteme oder Lüftungssysteme aus.
Sie können so jeglichen Bedienkomfort bieten und auf den außen liegenden Sonnenschutz verzichten. Durch die so erlangte Variabilität im äußeren Erscheinungsbild bietet es sich damit sowohl für den Denkmalschutz als auch für den Altbau, Anbau oder Neubau an.
Aluminium-Verbundfenster können zudem im Bereich des Einbruchschutzes bis zur Klasse RC 3 geliefert werden. Ausführungen mit doppelter Mitteldichtungsebene können dabei Schallschutzwerte bis zu 53 dB erreichen. Der Sonnenschutz oder Blendschutz kann auf vielfältige Art und Weise integriert werden und bietet so alle Möglichkeiten, den Bedürfnissen des Kunden zu folgen. Der wesentliche Vorteil liegt aber auch darin, dem Kunden ein mehrstufiges Konzept anzubieten und den Sonnenschutz ggf. später nachzurüsten, wenn es z. B. aus Gründen des Sichtschutzes erforderlich wird.
Einen wesentlichen Vorteil des Sonnenschutzes ist die zu öffnende Verbundscheibe, die den Schmutz von den integrierten Jalousien oder Plissees fernhält und sie dennoch für Wartung und Pflege zugänglich macht. Der wesentlichste Vorteil ist dabei das Thema Wind, denn die mögliche Nutzungsdauer beträgt damit 100 % und der integrierte Sonnen- oder Blendschutz kann so bei jeder Witterung genutzt werden. Handantrieb ist je nach Ausführung zwar möglich, aber erst der motorische Antrieb gewährleistet einen hohen Bedienungskomfort und erlaubt die Einbindung in ein vorhandenes Smart Home System aller Haustechnik-Steuersysteme. Damit können alle möglichen Szenarien abgebildet und der Sonnenschutz optimal genutzt werden, um im Sommer durch einfallende Sonnenstrahlung die Gebäudeaufheizung zu reduzieren oder im Winter die solaren Gewinne mitzunehmen, um die Heizkosten zu senken. —