_ Sind sie in südeuropäischen Ländern bis heute üblich, so treffen wir ausstellbare Rollläden hierzulande nicht mehr so häufig an, wie vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 1950er Jahre. Nach und nach verloren sie in der Nachkriegszeit und dem Wiederaufbau ihre Bedeutung und verschwanden aus dem Stadtbild. Seit fast 10 Jahren erleben wir eine Renaissance der Ausstellersysteme, nicht zuletzt, weil verschiedene Hersteller die Produkte weiterentwickelt haben und mittlerweile voll automatisierte Ausstellersysteme anbieten.
Da kommt Licht und Luft rein
Im Grundprinzip unterscheiden sie sich nicht großartig von den herkömmlichen Rollladensystemen, denn der Rollladenpanzer läuft wie immer in Führungsschienen. Wird der Aussteller nicht geöffnet, fällt dem Laien der Unterschied gar nicht erst auf. Schaut man aber ganz genau hin, so sieht man an dem Scharnier auf den Führungsschienen, dass der untere Teil der Führungsschienen mit dem Rollladenpanzer horizontal nach außen aufgeklappt werden kann. Damit entsteht ein Spalt vor dem Fenster, durch den trotz der Abdunklung seitlich Licht in den Innenraum fallen und natürlich belüftet werden kann. Wurden die Ausstellersysteme früher aus Stahlkonstruktionen hergestellt, so wird heute der Werkstoff Aluminium verwendet.
Die Rollladenpanzer selbst können je nach Kundenwunsch, Anspruch und Geldbeutel aus unterschiedlichen witterungsfesten Materialien wie Aluminium, Stahl, Edelstahl, Holz oder Kunststoff hergestellt werden. Erhältlich sind die Aussteller als Einhand- oder Zweihandsysteme, die sich je nach Ausführung und Größe manuell oder automatisch steuern lassen.
Sinnvolle Ergänzung auf dem Dach
Im Gegensatz zu der Version mit der scharnierten Führungsschiene dient bei den Dachflächenfensterrollläden von Velux der gesamte Rollladen in Verbindung mit dem Fenster als Aussteller.
Mit einem speziellen Ausstellarm kann so auch beim geöffneten Dachfenster für zusätzlichen Lüftungskomfort und Lichteinfall bei herabgelassenem Rollladen gesorgt werden. Die Rollläden integrieren sich dabei harmonisch ins Dach, und sorgen neben optimalem Hitzeschutz und optimaler Abdunkelung vor allem für verminderte Regen- und Hagelgeräusche.
Die Bedienung erfolgt über einen Elektroantrieb und kann mit einem zusätzlichen Solarmodul sinnvoll ergänzt werden.
Die Rollläden können passgenau von innen montiert werden und sind auch für ältere Velux Dachfenster erhältlich.
Mehr als nur Ausstellen
Panorama heißt das Modell, bei dem Biroll aus dem bayerischen Moosinning die klassische Jalousiefunktion sozusagen in den Rollladen integriert hat. Die Vorteile liegen auf der Hand, da der geschlossene Rollladen bei geöffneter Lamelle wegen der größeren Querschnitte mehr Lichteinfall und mehr Luftaustausch bietet.
Die damit verbundene höhere Transparenz bei der Sicht von innen nach außen und der deutlich höhere Tagslichtanteil im Raum, sind neben der Nutzung als Sonnenschutz entscheidende Argumente gegenüber dem klassisschen Rollladen. Bei der Variante Panorama Plus kann zudem der Insektenschutz ohne zusätzliche bewegliche Teile mit in den Rollladenpanzer integriert werden.
Der bessere Sonnenschutz?
Im Vergleich mit dem klassischen Rollladen macht die Ausstellervariante die bessere Figur, wenn es um die Funktion Sonnenschutz geht. Aber auch gegenüber textilem Sonnenschutz, wie z. B. Markisoletten, kann der Ausstellerrollladen mit seiner Stabilität bei Wind glänzen.—
Bei der patentierten Lösung von Roma muss das Fenster nicht geöffnet werden, um es auszustellen.
Bei Dachflächenrollläden bringt die Austellerfunktionen viele Vorteile, weil der Rollladen in Kombination mit dem Velux-Fenster ausgestellt werden kann.
Einen ganz anderen Weg geht das Unternehmen Biroll. Hier kann der runtergelassene Rollladen durch Aufklappen der Rollladenstäbe quasi ausgestellt werden.