Früher als geplant hat der Ofenhersteller Cooltemper die Entwicklung einer Durchlaufanlage abgeschlossen, die nach Auskunft des Herstellers bei minimiertem Platzaufwand eine deutliche Kapazitätserhöhung ermögliche. Der Vorspannofen wird für einen deutschen Kunden gefertigt und arbeitet über die Länge der Anlage mit einer Kombination aus Strahlungswärme und Vollkonvektion. Im konkreten Fall konnte die Anlage für einen Jahresdurchsatz von 1,2 Mio. Gläser des Formats 1200 × 1600 mm, auf 18 m reduziert werden. Gleichzeitig wurde der Ausstoß um 20 % erhöht. Bis dato wäre eine vergleichbare Anlage 24 m lang gewesen.
Für Mitte 2012 plant der Hersteller einen neuen Ofen auf den Markt zu bringen, mit dem Dünngläser in Stärken von 2 mm gehärtet und von 1,6 mm vorgespannt werden können. Prototypen liefern nach Auskunft des Anbieter bereits sehr gute Resultate, sodass man zuversichtlich ist, in Kürze eine Anlage für Glasformate von 1000 × 2000 mm anbieten zu können. Eine 1500 × 3000 mm Anlage ist bereits in Vorbereitung und soll auf der glasstec 2012 präsentiert werden.
Die Cooltemper-Anlagen, die in Europa vertrieben werden, dienen generell dem thermischen Vorspannen von Gläsern. Damit lassen sich Float und Low-E der Stärken von 3 (+/- 0,2) bis 19 mm nach EN 12150 verarbeiten sowie teilvorgespannte Gläser von 2 bis 10 mm nach EN 1863-1 herstellen. Weitere Anlagen mit denen sich Gläser fertigen lassen, die die „Duschennorm“, die „Autoglasnorm“ oder die „Schiffglasnorm“ erfüllen sind im Lieferprogramm. Dabei können je nach Kundenanforderung Bandbreiten von 50 × 50 mm bis 6000 × 3210 mm und mehr umgesetzt werden. Es sind sowohl Batchöfen (mit Härtebettoptimierung) als auch Durchlauföfen erhältlich. Alle Anlagen sind genau auf den jeweiligen Kunden abgestimmt und werden individuell gefertigt.
Anlagen für das chemische Härten, die bislang hauptsächlich in Asien vertrieben wurden, werden mehr und mehr auch für den europäischen Markt interessant, da immer mehr Dünngläser in Europa (für höchste optische Qualitäten) benötigt werden. Anders als bei thermisch gehärtetem Glas, wird hier lediglich die Oberfläche durch den Tausch von Natrium-Ionen gegen Kalium-Ionen veredelt, um eine höhere Kratzfestigkeit bei optischen Gläsern zu erreichen, sowie eine Härtung extrem dünner Gläser, bis 0,4 mm, ohne Beeinflussung der optischen Qualität.
Die Cooltemper-Öfen werden in Deutschland über die Glastechnik Baetz GmbH vertrieben (info@glastechnik-baetz.com).