_ Raffstoren sind nach wie einer der effizientesten Sonnenschutze und finden ihren Einsatz in allen Bereichen des Hochbaus und der Renovierung. Mit den Raffstoren in Vorbausystemen, wurden bereits in den neunziger Jahren neue Einsatzmöglichkeiten geschaffen. So gesehen gibt es sehr viele Möglichkeiten, Raffstoren auffällig oder unauffällig bei Neubau oder Renovierung einzubauen.
Vielfältige Sanierungslösungen
Gerade bei der Sanierung gibt es immer wieder unterschiedlichste Vorraussetzungen, unter denen ein Sonnenschutz realisiert werden soll, der variablen Lichteinfall und Sicht- und Sonnenschutz generieren soll. Der Verler Hersteller Alulux bietet dazu z. B. Vorbausysteme und das Enext-Aufsatzsystem, das neben dem Neubau auch zum Nachrüsten geeignet ist.
Der stranggepresste Aluminium-Blendenkasten ist leicht zugänglich für die Wartung und wird in den Kastengrößen 165, 180 und 205 mm geliefert. Der Variantenvielfalt sind wenige Grenzen gesetzt, denn der Blendenkasten aus Aluminium kann sichtbar, als Unterputzkasten oder Neubaukasten erfolgen.
Am Beispiel Enext_RG kann gezeigt werden, dass mit der Kastendämmung aus Neopor (eingetragene Marke der BASF) auch der Bereich des ehemaligen Rollladenkastens optimal genutzt und gedämmt werden kann.
Die Bedienung erfolgt über einen Motorantrieb oder Funkmotor. Durch verschiedene Lamellenformen können angefangen von der Flach-, gebördelten oder Z-Lamelle unterschiedlichste Gestaltungs- oder Einsatzwünsche der Planer oder Hausbewohner erfüllt werden. Die farbliche Gestaltung der Raffstorelamellen kann in 10 verschiedenen Farbtönen erfolgen.
Die Seitenführungen der Lamellen können dabei durch Seil oder Schiene erfolgen. Hierbei muss vor allem der Faktor Wind berücksichtigt werden.
Tageslichtlenkung
Um den Einfall von Tageslicht ins Gebäude zu steuern, gibt es vielfältige Möglichkeiten. Das fängt bei der Stellung der Raffstorelamellen während der Ab- und Auffahrt an, und endet beim Einsatz von hoch reflektierenden oder mit speziellen Oberflächen ausgerüsteten Lamellen. Je nach System ist die Lichtausbeute natürlich sehr unterschiedlich. Aber bereits die leicht modifizierten Standardraffstoresysteme mit einem Tageslichtransport bieten die Möglichkeit, bei vorhandenem Sonnenschutz durch Lichtlenkung im Bereich der oberen Lamellen Tageslicht in den Raum zu transportieren. Durch die Nutzung des Tageslichts kann der Kunstlichtanteil erheblich reduziert und damit der Stromverbrauch gesenkt werden.
Steuerung als „Must have“
Sonnenlicht perfekt nutzen, um das Raumklima zu optimieren, heißt aber auch, sich ständig dem Sonnenstand anzupassen. Nur so kann die optimale Ausbeute an Tageslicht oder die Steuerung der solaren Einträge erzielt werden. Dazu muss die Möglichkeit bestehen, über eine entsprechend angepasste Anzahl von Lichtsensoren die örtliche Situation zu erfassen, um über die Auswertung der Messwerte die Raffstoren in die jeweilige Position zu fahren bzw. die Lamellenwinkel über den Tag immer wieder dem Einfallwinkel der Sonne anzupassen. Die optimale Lösung ist natürlich die Steuerung über ein Smart-home-System, das z. B. den Tageslichteinfall direkt mit der Steuerung des Kunstlichtes abstimmen kann und sorgt somit für angenehme Lichtverhältnisse und einen hohen visuellen Komfort.
Gleichzeitig kann ein solches Steuerungssystem natürlich auch über die Steuerung der solaren Einträge regulieren, sich im Winter mit der Heizung abstimmen, im Sommer die Gebäudeaufheizung vermeiden und so ganzjährig für einen hohen thermischen Komfort sorgen.
Keine windige Sache
Will man alle die vorher aufgezählten Faktoren nutzen, um einen perfekten Sonnenschutz und maximalen Lichteinfall zu erreichen, muss natürlich auch eine möglichst hohe Nutzbarkeit der Raffstoresysteme gegeben sein. Der wesentlichste Einflussfaktor ist deshalb der Wind. Deshalb sollten zwei Faktoren vor dem Einbau von Raffstoren unbedingt berücksichtigt werden: Die richtige Wahl der Lamellen und der seitlichen Führungen sowie der Einsatz einer Windautomatik. Es gilt, sich also bereits in der Planungsphase intensiv mit den vorherrschenden örtlichen Windverhältnissen auseinanderzusetzen, um die Einsatzempfehlungen des Herstellers mit den Vorgaben nach Ort, Geländekategorie und Randbebauung abzustimmen. Auch die Position des Windfühlers oder Umweltsensors muss wohl überlegt sein. Sie dürfen auf keinen Fall im Gebäudewindschatten liegen, und müssen als Messwert die vorherrschende Windbelastung am Raffstore widerspiegeln. Je nach Gebäudesituation und bei verschiedenen Himmelsrichtungen müssen ggf. mehrere Messwertgeber eingesetzt werden.
Gute Planung und Beratung ist also der wichtigste Punkt bei der Planung von Sonnenschutz. Jedes Gebäude sollte dabei individuell betrachtet werden, um eine optimale Lösung zu finden.—