Die komplette Führungsmannschaft stellte sich vor der Eröffnung des Partnertages den Fragen der Fachpresse. „Wertbau wird in Deutschland der zweitgrößte Anbieter von Holz- und Holz-Alu-Fenster werden,“ ist sich Marcel Frei, der Leiter der Wertbau-Geschäftsführung sicher. Schließlich sollen am Standort in Langenwetzendorf künftig rund 200.000 m² Holz- und Holz-Alu-Fenster für die gesamt AFG-Gruppe produziert werden.
Um dieses Ziel zu erreichen, werde man kräftig investieren. Bereits jetzt sei man personell „in Vorleistung“ gegangen. 25 neue Mitarbeiter seien bereits eingestellt worden – unter anderem auch ein neuer Innendienstleiter. Demnächst werde man auch Entscheidungen bezüglich neuer Fertigungseinrichtungen im Holzsegment treffen. „Dazu haben wir auf der FENSTERBAU viele Gespräche mit den entsprechenden Anbietern vereinbart“, verrät Stefan Taig, der Geschäftsführer für den Bereich Produktion, Einkauf, Logistik und Personaleinsatz. Dabei gehe es um einen zweistelligen Millionenbetrag.
Vorrangigstes Ziel sei es, die Lieferfähigkeit für alle Kunden über das ganze Jahr gewährleisten zu können – ohne dass Abstriche bei der Qualität hinzunehmen seien. Konkret hat Frei das Ziel ausgegeben, dass Holz- und Holz-Alufenster in maximal 5 Wochen und Kunststofffenster in maximal 4 Wochen ausgeliefert sein müssen. „In Spitzenzeiten würde man dann auch wenn nötig im 3-Schichtbetrieb produzieren.“
Aber auch Vertriebsgebiete, in denen man bisher etwas unterrepräsentiert war, wolle man sich stärker widmen. Dazu werden neue Verkaufsleiter für die Regionen Bayern und Baden-Württemberg eingestellt.
Internationaler Fenster- und Haustürenkonzern
Harald Pichler, der seit 1. Februar die Leitung der Division Gebäudehülle des AFG Konzerns - zur AFG Gruppe gehören die Unternehmen Egokiefer (CH), Dobroplast (Polen), Slovaktual (Slovenien) und Wertbau - übernommen hat, hält in der Pressekonferenz an dem bereits getätigten Anspruch fest: "Wir haben ein klares Ziel vor Augen: Wir wollen uns als internationaler Fenster- und Haustürenkonzern als einer der drei größten Player etablieren.“
Angesprochen auf den ausgewiesenen 12-prozentigen Umsatzrückgang der Division im letzten Jahr konstatiert der ehemalige Geschäftsführer der Weru GmbH: „Das letzte Jahr war bei Egokiefer verbunden mit vielen Turbulenzen und auch längeren Lieferzeiten für unsere Kunden. Da war es vorhersehbar, dass wir unter dieser Konstellation auch mit Rückgängen zu rechnen hatten.“ Bereits jetzt sehe es aber wieder deutlich besser aus. Die Auftragslage bezeichnete er mit „gut“. Pichler glaubt, das laufende Jahr mit einer mehr oder weniger deutlichen Umsatzsteigerung abschließen zu können.
Gegenüber der Wertbau-Kundschaft erklärte Harald Pichler, dass die AFG das Ziel habe, der „führende spezialisierte Bauausrüster“ zu sein. „Was die Sortimentsbreite betrifft, so werden Sie keinen zweiten in Europa finden“, versuchte er die rund 250 Teilnehmer für sich zu gewinnen. Er versicherte, einen hohen Anspruch auch bei der Lieferfähigkeit und Qualität zu haben. Gleichzeitig macht er deutlich, dass sich die AFG Muttergesellschaft ein langfristiges Investitionsziel auf die Fahnen geschrieben habe. „Investoren anderer Anbieter versuchen ihren Ertrag kurzfristig zu optimieren.“ Das würde nicht für die AFG zutreffen.
Klar sei auch, dass man „eine konsequente Trennung von Vertrieb und Produktion“ anstrebe. Damit verbunden offerierte Pichler die Möglichkeit, als Wertbau-Fachhändler auch Fenster in der Preiseinstiegslage vertreiben zu können. Diese Produkte würden dann aus dem Fensterwerk von Slovaktual geliefert werden. Aber auch an der Kunststofffensterproduktion in Langenwetzendorf mit Profilen des Systemgebers Gealan halte man fest, versicherte Pichler.
Carsten Taig, als Wertbau-Geschäftsführer für die Bereiche Marketing und Vertrieb informierte auf den Partnertagen darüber, dass man die Produktklassifizierungen ganz neu aufgestellt habe: Die bisherigen Produktbezeichnungen würden den Endkunden zu wenig berühren. Deshalb hätte man jetzt die Einteilungen Komfort, Premium und Exklusiv eingeführt – schließlich gehe es bei der Kaufentscheidung um mehr als nur den Preis und die Leistung. Jetzt wolle man mit neuen Prospekten und weiteren Unterstützungen auch die Emotion ins Verkaufsgespräch bringen.
Ein Vor-Ort-Bericht von GLASWELT Chefredakteur Daniel Mund