Die Mitarbeiter hätten das Angebot bekommen, ihre Position am neuen Arbeitsort fortzuführen, so der Insolvenzverwalter Jan H. Wilhelm gegenüber der GLASWELT. „Ich freue mich, dass mit der Übernahme ein solche sozial verträgliche Lösung gefunden wurde und durch die Investorengruppe alle Arbeitsplätze gerettet sind“.
Zwar könne der Standort Stuhr-Groß Mackenstedt nicht bestehen bleiben. „Im Unternehmen war aber seit längerem bekannt, dass die Strategie der zwei Standorte nicht die Richtige war“, erklärt Wilhelm in einem Gespräch mit GLASWELT-Redakteur Daniel Mund.
Insolvenzverwalter Wilhelm führte das Unternehmen seit Februar 2011 (Jahresumsatz 40 Mio. Euro). Er konnte die Firma unter Mithilfe der Mitarbeiter sowie der wichtigsten Kunden erfolgreich stabilisieren. „Die größte Herausforderung war, die großen Baumarktketten von einer langfristigen Lieferbeziehung zu überzeugen, gute Konditionen auszuhandeln und die Produktion darauf anzupassen“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Das Unternehmen wurde 1962 in Groß-Mackenstedt gegründet und betrieb dort seit 1972 neben der Hauptverwaltung auch ein großes Hochregallager, eine Produktionsanlage sowie Ausstellungsflächen
für den Fachhandel. Nach einer ersten Insolvenz 2006 konnte das Management keine Gewinne erwirtschaften und musste 2011 erneut Insolvenz anmelden. Das Amtsgericht Syke bestellte Jan H. Wilhelm aus Hamburg zum Insolvenzverwalter.
Die Investorengruppe um Jörg Telsemeyer (Gesellschafter bei Domus Bauelemente GmbH), der nach eigenen Angaben langjährige Erfahrung in führender Position bei Unternehmen der Branche habe, möchte die eingeführte Marke moderne bauelemente erhalten und übernimmt nach eigener Einschätzung ein sehr gut aufgestelltes Unternehmen: „Die Fertigung sowie die Logistik sind so ausgestattet, dass wir die Anforderungen der nächsten Jahre hervorragend meistern können.“