Eine positive Stimmung herrschte in München unter den 170 BF-Mitgliedern und Teilnehmern bei GlasKongress 2012. Dies sei nicht nur der guten Stimmung am Markt geschuldet, so der BF-Vorstandsvorsitzende Thomas Dreisbusch, auch die Arbeit des Verbands und seiner Ausschüsse trage gute Früchte: "Der Bundesverband Flachglas hat sich in den 25 Jahren seines Bestehens zu einem anerkannten Organ der Branche entwickelt", mit diesen Worten begrüßte Dreisbusch die Teilnehmer.
Was zählt sind die Betriebskosten
Eberhard Hinz vom Institut Wohnen und Umwelt (IWU) stellte in seinem Beitrag folgende Überlegung zur Diskussion: Billiger bauen und höhere Betriebskosten akzeptieren oder aber energetischer bauen, um die Energiekosten über die Lebensdauer des Gebäudes zu senken. Sein Fazit: Letztendlich komme es darauf an, was den Investor und Bauherren eines Gebäudes über dessen Lebenszyklus am wenigsten kostet. In seinen Augen seien die Betriebskosten (sprich Energie) hier entscheidend.
Einen interessanten Trend zeigte Norbert Sack, der Forschungsleiter ift Rosenheim, auf: „Bio für Bauten wird zunehmend wichtiger“, so Sack. „Dieses Thema wird auch Fenster und Glas betreffen. Gerade die Auswaschung aus Bauelementen wird künftig diskutiert werden und damit die Frage: Was gelangt durch Bewitterung der Baustoffe über Regen und Auswaschung in das Grundwasser. Die Fenster-, Fassaden- und Glasbranche muss sich auf diese Diskussion vorbereiten.“
Und Franzjosef Schafhausen, Ministerialdirigent im Bundesumweltministerium, wies in seinem Vortrag darauf hin, dass die erwartete EnEV 2012 kein großer Wurf sei. Sie beinhalte teilweise sogar Rückschritt hinter die EnEV 2009. So wäre es möglich, Maßnahmen der Gebäudehülle gegenüber der Haustechnik gegenzurechnen und umgekehrt. Dies könne nicht im Sinn einer nachhaltigen Gebäudepolitik sein.
Vorstand bestätigt
Neben hochkarätigen Vorträgen standen beim diesjährigen GlasKongress die Vorstandswahlen des BF auf dem Programm. Hierbei gab es beim BF keine Änderungen im Vorstand: Thomas Dreisbusch wurde als Vorstandsvorsitzender wiedergewählt, ebenso Jürgen Halbmeyer (Sanco).
Änderungen gab es bei der Gütegemeinschaft Mehrscheiben-Isolierglas (GMI): Neu im Vorstand ist Florian Peters-Messer. Er nimmt den Platz von Helmut Porschen ein, dessen Amtszeit endete. Wiedergewählt wurde Christoph Troska. In den Güteausschuss wurden Dr. Bernhard Goer, Jürgen Halbmeyer (Obmann) und Dr. Klaus Huntebrinker wiedergewählt; Karl Häuser und Ralf Maus gehören dem Gremium weiterhin an. Bestätigt wurden die Kassenprüfer Klaus Weindorf und Ralf Wurth.
Abgerundet wurde die Veranstaltung mit einem Festabend im Augustinerkeller. Höhepunkt des Abends war die Präsentation von Bern Kramer, der mit großem Elan die Entwicklung der deutschen Glasverbände vom Jahr 1908 bis heute Revue passieren lies.
Das 25-jährige Jubiläum des BF gründet sich auf den Zusammenschluss des „Bundesverbandes des Deutschen Flachglas-Großhandels“, des „Bundesverbandes der Deutschen Isolierglashersteller“ und des „Fachverbandes Flachglas veredelnde Industrie“ zum Bundesverband Flachglas im Jahr 1987. Aktuell zählt der Bundesverband Flachglas über 100 Mitgliedsunternehmen sowie 45 Fördermitglieder.
BF-Geschäftsführer Jochen Grönegräs: “Seit seiner Gründung im Jahr 1987 hat sich der Bundesverband Flachglas gut etabliert. Nicht nur für seine Mitglieder und die Branche sondern auch für die Politik ist der Verband heute ein gefragter Ansprechpartner."
Matthias Rehberger
Lesen Sie weitere Details über den Glaskongress in der Juni-Ausgabe der GLASWELT.