Ende April traf sich die Wintergarten-Branche in Weimar. Der Bundesverband Wintergarten e. V. hatte zu seiner Jahresversammlung eingeladen. Eine Botschaft für die Branche war die Einführung eines Zertifizierungsverfahrens, mit dem Ziel, den Bau von Wintergärten zu fördern und durchzusetzen. Der erste Teil des Zertifizierungsverfahrens konnte nun vorgestellt werden und zwei Firmen – TS Aluminium sowie die Neu GmbH aus Blieskastel (Saarland) – wurde die Urkunde über eine erfolgreiche Zertifizierung ihres Wintergartensystems überreicht.
Diese Systemzertifizierungen sind Bestandteil eines vierstufigen Verfahrens, das aus den Bereichen Wintergartensystem, Planung, Produktion sowie fachgerechter Montage besteht. Ziel ist es, den Bau von Wintergärten zu fördern und durchzusetzen, die über alle vier Zertifizierungen verfügen und somit das offizielle Qualitätssiegel des Bundesverbandes Wintergarten e. V. tragen dürfen.
Neben den bereits erwähnten Firmen haben bereits weitere angekündigt, die Systemprüfung durchführen zu wollen.
Im fachlichen Teil der Wintergartentage referierte der Gebäudemesstechniker Herbert Trauernicht über das Thema „Luftdichtheit“. Trauernicht ist seit Jahren auf dem Gebiet der „Blower-Door“-Messungen tätig, mit dem durch künstlich erzeugten Überdruck Leckstellen in einem Wintergarten ausgemacht und mit Hilfe von Nebel auch sichtbar gemacht werden können.
Darüber hinaus ging er auf das Thema „Raumklima“ ein. Trauernicht hat dafür das „Lüftungslogger-System“ entwickelt, mit dem das Raumklima im Wintergarten aufgezeichnet und nach verschiedenen Gesichtspunkten ausgewertet werden kann.
Das Thema „Brandschutz“ wurde von zwei Referenten behandelt: Josef Faßbender und Astrid Kensbock, beide zertifizierte Sachverständige für vorbeugenden Brandschutz. Sie stellten eine ganze Reihe von Einbausituationen vor und referierten deren Relevanz für den vorbeugenden Brandschutz.
Rechtsanwalt Dr. Edgar Joussen nahm sich der „Neuregelungen zum Verbraucher-Bauvertrag und zur Zulieferantenhaftung“ an. Dr. Joussen wies vor allem auf den Verbraucher-Bauvertrag hin, der ab 1. 1. 2018 gelten soll, um die „Rechte der Verbraucher“ zu stärken. Dieser Vertrag enthält eine Reihe von Fallstricken und Problemen, für die der Wintergartenbauer sensibilisiert wurde.
Der abschließende Beitrag von Thorsten Moortz beschäftigte sich mit „Strategien gegen unseriöse Internetvergleiche und Preisverfall“. Moortz versuchte die Teilnehmer zu motivieren, selbst Verhaltensweisen gegen „gut informierte“ Endverbraucher zu entwickeln und sich im Preiskampf zu behaupten.