Arbeitgeber des deutschen Produzierenden Gewerbes und wirtschaftlicher Dienstleistungen bezahlten im Jahr 2017 durchschnittlich 34,50 Euro für eine geleistete Arbeitsstunde. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lag das Arbeitskostenniveau in Deutschland damit innerhalb der Europäischen Union (EU) auf Rang sechs. Gemessen am EU-Durchschnitt von 26,30 Euro zahlten deutsche Arbeitgeber 31 % mehr.
Im Vergleich zum Nachbarland Frankreich (36,80 Euro), das auf Rang fünf lag, waren es aber knapp 6 % weniger. Dänemark hatte mit 43,60 Euro die höchsten Arbeitskosten je geleistete Stunde, Bulgarien mit 4,90 Euro die niedrigsten.
Im Verarbeitenden Gewerbe kostete eine Arbeitsstunde in Deutschland 2017 durchschnittlich 40,20 Euro. Hier lag Deutschland im EU-Vergleich auf Rang vier. Eine Stunde Arbeit in der deutschen Industrie war so 49 % teurer als im EU-Durchschnitt (27,00 Euro).
Bei den marktbestimmten Dienstleistungen lag Deutschland mit Arbeitskosten von 31,50 Euro pro Arbeitsstunde europaweit auf dem neunten Platz (20 % über dem EU-Durchschnitt).
Arbeitskosten setzen sich aus den Bruttoverdiensten und den Lohnnebenkosten zusammen. 2017 zahlten die Arbeitgeber in Deutschland in Branchen des Produzierenden Gewerbes und der wirtschaftlichen Dienstleistungen auf 100 Euro Bruttoverdienst zusätzlich 28 Euro Lohnnebenkosten. Damit lagen diese in Deutschland unter dem EU-Durchschnitt von 31 Euro. Im EU-weiten Ranking lag Deutschland im Mittelfeld auf Rang 13. Auf 100 Euro Lohn wurden in Schweden (49 Euro), Frankreich (46 Euro) und Belgien (43 Euro) die höchsten Lohnnebenkosten gezahlt, in Malta (9 Euro) die niedrigsten.
Hauptbestandteil der Lohnnebenkosten sind die Sozialbeiträge der Arbeitgeber, die Aufwendungen für die betriebliche Altersversorgung sowie die Aufwendungen für die Lohn- und Gehaltsfortzahlungen im Krankheitsfall.