Intermac hat eine neue Technologie zur Randentschichtung von Low-E-Glas entwickelt, die den Namen Laser Coating Removal (LCR) trägt, und die gerade europaweit patentiert wird. Zwei Jahre Forschungsarbeit der Forschungs- und Entwicklungsabteilung sowie erhebliche Investitionen waren notwendig, um dieses Projekt durchzuführen. Die erzielten Resultate können sich sehen lassen, so die Entwickler von Intermac.
Die GLASWELT sprach mit dem verantwortlichen Entwicklungsteam bei Intermac, um sich im Detail erklären zu lassen, was es mit dem LCR-System auf sich hat.
Dazu Marco Belli, der technische Leiter. „Wir von Intermac hatten uns als Ziel gesetzt, den Markt für den Zuschnitt von Low-E-Glas zu besetzen. In unseren Augen war es wichtig, eine Alternative zur traditionellen mechanischen Randentschichtung durch Schleifscheiben zu entwickeln.“
Ausgangspunkt der Forschung war, so Belli, eine profunde Studie der physikalisch-chemischen Eigenschaften der Metallbeschichtungen auf Glas zur Herabsetzung des Strahlungsverlusts und Herstellung von Low-E-Glas. Anhand dieser Studien gelangten die Entwickler zur Überzeugung, der richtige Weg sei die Entschichtung durch einen Laser, da sich die Beschichtung aus Materialien zusammensetzt, die auf die optische Energie eines Laserstrahls reagieren. „Natürlich mussten wir hierfür spezielle Instrumente entwickeln, da keine der handelsüblichen Anwendungen die erforderlichen Eigenschaften aufwies oder viel zu teuer war.“
Ein etwas anderer Laser
Um optimale Ergebnisse zu erzielen, war es notwendig, Schneidetisch und Laser genau aufeinander abzustimmen. Am schwierigsten war es, die Eigenschaften des Schneidetischs mit seinen extrem dynamischen Achsenbewegungen mit dem Laser zu koordinieren.
„Wir wollten eine Entschichtungsqualität erzielen, die den Anforderungen der Low-E-Glas-Hersteller entspricht, ohne uns dabei in puncto Kosten, Qualität und Leistung von bereits bestehenden Lösungen zu entfernen. Gleichzeitig wollten wir auch einen Mehrwert bieten“, ergänzt Simone Antonelli, Projektleiter LCR. „Bei der ersten Prüfreihe zur Randentschichtung von Low-E-Glas mittels Laser, haben wir eng mit Fenzi zusammengearbeitet, einem führenden Hersteller von Isolierglas-Dichtstoffen. Somit konnten wir optimal die Vorprüfungen zur Haftung des Dichtstoffs auf dem mittels Laser entschichteten Glas durchführen. Nach den guten Resultaten aus diesen Vorprüfungen haben wir einen LCR-Prototyp gebaut und an unserem Schneidetisch Genius 37 CT montiert.“
Auch die weiteren Test verliefen entsprechend den Erwartungen von Intermac. Der nächste Schritt war dann eine komplette Testreihe bei einer notifizierten Prüfstelle, um die Ergebnisse und Leistungen der neuen Anwendung sicher zu zertifizieren. Hierfür wurde das Istituto Giordano hinzugezogen, eine renommierte Einrichtung, die eine Reihe von Prüfungen und Tests zur Haftung des Dichtstoffs am Glas, der Isolierung sowie der Licht-, Hitze- und Wetterbeständigkeit mit guten Ergebnissen durchführte.
Vorteile des LCR-Systems
„Die beim Istituto Giordano auf Low-E-Glas-Probekörpern zertifizierten Prüfungen für Haftung, Isolierung und Alterung haben optimale Resultate erbracht“, betont Carlo Strappa, Marketingleiter von Intermac. „Zudem wurde auch sichergestellt, dass die Laserentschichtung keinen Staub erzeugt. Wir haben eine Isolierkammer um den Prototyp gebaut und weitere Tests ausgeführt, um auch diesen bedeutenden Vorteil zu zertifizieren.“ Das heißt, beim Einsatz des LCR-Systems erfolgt die Entschichtung laut Intermac absolut staubfrei. Dies garantiere eine bessere Qualität, da so keine Verschmutzungen wie beim Abschleifen anfallen. Dazu meint Strappa: „Bei der Verwendung einer Schleifscheibe wird Staub erzeugt, der sich auf der Magnetronfläche ablagern und mit dem Schneidöl vermischen kann, das dessen Haftung auf der Glasscheibe begünstigt, dies beeinträchtigt Qualität des Glases, im Gegensatz zu unserer neuen Technik. Darüber hinaus sehen wir auch im Hinblick auf die kurzen Entschichtungszeiten ein großes Potenzial.“
Da der Laser ausschließlich auf der Beschichtung arbeitet, wird das Glas weder angegriffen noch erhitzt. Beim traditionellen Schleifverfahren werden Mikroabschürfungen und Spannungen auf der Oberfläche der Glasscheibe erzeugt, die die Bruchgefahr erhöhen können.
Leicht nachrüstbar
Das neue LCR-System ist einfach nachrüstbar, d.h. es kann an jedem Schneidetisch der Baureihe Intermac Genius angebracht werden, auch wenn dieser bereits im Betrieb installiert ist. „Der Glasverarbeiter kann hier auf einen Platzvorteil zählen“, betont Marco Belli, „das Lasersystem braucht auf dem Schlitten weniger Platz als die mechanischen Geräte. Das System bietet zudem Vorteile in puncto Achsenbewegung. Das LCR-System, das wir beschleunigen, ist klein und perfekt auf die dynamischen Anforderungen des Schneidetischs abgestimmt. Derzeit können wir die Entschichtung bei einer Betriebsgeschwindigkeit von 60 m/min durchführen. Doch die Entwicklungen laufen weiter. Wir rechnen mit interessanten Ergebnissen in Bezug auf die Leistungsentwicklung ebenso wie auf alternative Einsatzgebiete, z.B. Strukturglas etc.“|
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Info
Wer ist Intermac?
Intermac Glass & Stone Division ist eine Tochter der Biesse S.p.A. Unternehmensgruppe und produziert mit 200 Mitarbeitern vorwiegend in den italienischen Werken in Pesaro und Bergamo.
Die Intermac Glass & Stone Division eröffnet bereits 1987 im Gründungsjahr mit der ersten Produktlinie an Maschinen neue Bearbeitungsmöglichkeiten, die das Interesse von Designern und Planern weckten und zur Entstehung neuer Märkte führten. Das Unternehmen ist in Europa, insbesondere in Deutschland, Frankreich und England, sowie in den Vereinigten Staaten, in Australien, in Russland und in Asien vertreten. Zum Geschäftsbereich gehören die Marken: Intermac, Busetti, Gieffe.