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Transparente Medienfassaden

Leuchtende Architektur

Anders als herkömmliche LED-Boards ermöglichen „Mediamesh“ und „Illumesh“ die Gestaltung einer transparenten Medienfassade, die als Gebäudehülle jeder Architektur optisch nahtlos folgt. Der Blick von außen nach innen wird auf Wunsch ebenso wenig versperrt wie die Aussicht aus dem Inneren der Gebäude. Durch die individuell steuerbare inhaltliche Bespielung über das Internet wird die zweite Haut dynamisiert. Je nach Ausstattung ermöglicht „Mediamesh“ die Darstellung von einfachen Grafiken bis zur Videoauflösung – bei Tageslicht oder Dunkelheit. „Illumesh“ eignet sich vor allem zur großflächigen nächtlichen Beleuchtung von Fassaden.

Eingewebte LED-Profile

Basis für das neue Produktsystem „Mediamesh“ ist ein in Länge und Breite auf Maß gewebtes Seilgewebe, z.B. vom GKD-Gewebe-Typ „Tigris“. In definierten Abständen werden in dessen Kette Trägerhülsen eingewebt. In diese werden spezielle, nach vorne geöffnete Rundprofile, in denen LEDs wasserdicht eingeschlossen wurden, eingeschoben. Jeweils 16 dieser Profile sind linear miteinander verkabelt. Komplett bestückt und konfektioniert wird „Mediamesh“ zum Bauprojekt transportiert und montiert.

Die Strom- und Datenversorgung übernehmen nach der Montage am Objekt Steuereinheiten aus Netzteil und Elektronikbauteilen, die z.B. in Geschossdecken integriert und mit einem Zentralserver im Objekt verbunden sind. Sobald die Verkabelung abgeschlossen ist, kann „Mediamesh“ über das Internet bespielt werden – in einer ungewöhnlich großen Farbtiefe von 36 bit bei einer Bildwechselfrequenz von 400 Hz.

Die Art der gewünschten Bespielung ist kostenrelevant, da Grafik eine wesentlich geringere Auflösung erfordert als Videoeinspielungen. Jeder Bildpunkt, auch Pixel genannt, setzt sich aus mindestens drei LEDs (rot, grün und blau) zusammen. Je dichter der horizontale und vertikale Abstand dieser Pixel in den Profilen gewählt wird, desto feiner wird die Bildauflösung. Entscheidend ist hierbei das Verhältnis vom horizontalen (zwischen 4 und 40 cm) und vertikalen Pixelabstand (zwischen 6 und 40 cm). Bei abnehmendem Betrachtungsabstand zum Bild muss der Pixelabstand enger werden, um ein qualitativ gutes Bild zu erzeugen. Mit zunehmender Distanz zum Objekt kann der Pixelabstand verringert werden. Bei Grafik gilt ein Mindestbetrachtungsabstand von 20 m, empfehlenswert ist ein Abstand über 50 m. Bei geeigneter Auflösung ist eine Bespielung sogar noch in mehreren Kilometern Entfernung erkennbar. Individuell angestimmte Bespielungssoftware kompensiert dann die geringere Auflösung.

Anders als LED-Boards und temporäre Einzelpixelsysteme, wie man sie von Großevents kennt, ist „Mediamesh“ dauerhaft witterungs- und temperaturbeständig. Sogar eine Montage unter einer Eisfläche ist denkbar. Insbesondere große Flächen können deutlich kostengünstiger realisiert werden. Übliche Medienformate wie 16:9 und 4:3 müssen im Gegensatz zu LED-Boards nicht eingehalten werden. Die Leichtigkeit der Konstruktion bewahrt die textile Transparenz des Gewebes und integriert die mediale Haut in die jeweilige Architektur. Auch in unbespieltem Zustand entfaltet das Gewebe seinen Zauber: Als dekorative Hülle reflektiert es die Umgebung und setzt schimmernde städtebauliche Akzente.

Selbstausleuchtende Alternative

Der zweite Gewebetyp mit LED-Profilen, „Illumesh“, basiert auf einer systemimmanenten Ausleuchtung des Gewebes. Bereits beim Webprozess werden quer zur Gewebebahn im Abstand von 50 bis 400 cm Spezialhalterungen eingewebt, die nach dem Weben die gleichen Rundprofile wie bei „Mediamesh“ aufnehmen. Durch die Distanz der Rundprofile zum Gewebe kann die Lichtöffnung der Profile auf das Gewebe gerichtet werden und dieses anstrahlen. Abhängig vom Grad des Beleuchtungswinkels steigt oder verringert sich die Größe der angestrahlten Fläche. In die Geweberänder wird eine Kette aus isolierten Kabeln eingewoben. Analog zu „Mediamesh“ werden auch hier je 16 Profile mit Strom und Daten versorgt.

„Illumesh“ ist das Medium der Wahl zur nächtlichen Illumination großflächiger Fassaden. Mit einem individuell ausgelegten Beleuchtungskonzept werden sie kreativ inszeniert. Auch hier steuert das Verhältnis der horizontalen und vertikalen Pixelabstände die Qualität der Illumination. Im Gegensatz zu anderen Beleuchtungssystemen weist „Illumesh“ eine höhere Bildauflösung, Wetter- und Temperaturbeständigkeit als eine leistungsfähige, via Internet bespielbare Medienhaut auf.

Intelligentes Zusammenspiel

In der Kombination der beiden neuartigen transparenten Medienfassadensysteme liegt ein interessantes Potenzial. So empfiehlt es sich, aus Kostengründen und zur gezielten Akzentuierung das Gewebe mit Zonen in unterschiedlicher LED-Auflösung und Technologie der Bespielung einzurichten. Die Darstellung von Schriften, Zeichen oder Farbflächen übernimmt „Illumesh“, zur Ergänzung mit Grafik oder Video werden Teilflächen aus „Mediamesh“ eingesetzt. Hohe Bedeutung kommt bei der Planung einer mit diesen Gewebetypen medialisierten Fassade dem inhaltlich-technischen Konzept zu, um eine optimal zwischen Kosten und Performance austarierte Wirkung zu gewährleisten.

Das intelligente Zusammenspiel der beiden transparenten Mesh-Systeme ermöglicht, Fassaden gezielt zu bebildern und zu emotionalisieren. In ihrer Funktion als Identitätsstifter machen Medienfassaden die jeweilige Architektur erlebbar. |

Info

Technische Weberei

GKD – Gebr. Kufferath AG ist als inhabergeführte technische Weberei Weltmarktführer im Bereich Architektur- und Designgewebe aus Metall. Mit sieben Werken, zwei davon in Deutschland, die übrigen in den USA, in England, Spanien, Südafrika und China sowie einer Niederlassung in Dubai und weltweiten Vertretungen ist GKD überall auf dem Globus marktnah vertreten.

Kontakt

GKD – Gebr. Kufferath AG

52353 Düren

Tel. (0 24 21) 80 3-0

creativeweave@gkd.de

https://www.gkd-group.com/de-de/

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