Die meisten Prognosen haben sich bestätigt oder wurden übertroffen: Die Lackindustrie blickt sogar auf das beste Jahr seit 2000 zurück und erwartet auch für 2007 Steigerungen in allen Bereichen. Und auch der Hauptverband Farbe Gestaltung Bautenschutz gibt sich zuversichtlich: Optimistisch stimmt vor allem der Gesamtumsatz, der sich auf 10,8 Mrd. Euro beläuft. Gegenüber dem Vorjahr liegt die Steigerungsrate damit bei 2,9 Prozent.
Gute Auftragslage
Mit einer Steigerung von 2,7 Prozent wuchs die Produktion von Farben und Lacken in Deutschland im Jahr 2006 auf insgesamt 2,22 Millionen Tonnen im Wert von 4,9 Milliarden Euro. Für den Importzuwachs von 23,5 Prozent wird die gestiegene Binnennachfrage verantwortlich gemacht. Der Wert der Einfuhren lässt sich für das vergangene Jahr mit 630 Millionen Euro beziffern.
Gleiches gilt für die Exportzahlen der deutschen Lackproduzenten: So wurden Farben und Lacke für 1,93 Milliarden Euro exportiert, größtenteils ins europäische Ausland. Insgesamt sind auf Exportseite etwas mehr als sieben Prozent im Wachstum zu melden.
Und auch im laufenden Jahr geht es weiter voran. Die Wirtschaftsexperten der Lackindustrie erwarten für 2007 einen Mengenzuwachs bei Farben und Lacken von mindestens 1,5 Prozent. Für den Branchenumsatz wird eine Steigerung von etwa zwei Prozent erwartet.
Neben Steigerungen in verschiedenen Segmenten wie Maschinenbau und Elektro macht sich vor allem bemerkbar, dass die gesamte Baubranche endlich die Krise zu bewältigen scheint und Zuwächse verzeichnen kann. Erwartet wird eine weitere Verbesserung des Geschäftsklimas, das auf stabile Auftragsbestände und bessere Preise zurückgeht.
Auf eine vergleichsweise positive Tendenz weist der Zentralverband Deutsches Baugewerbe hin: Im letzten Jahr wurden insgesamt nur 7000 Stellen eingebüßt, während es in 2005 noch 50000 Stellen waren. Für das laufende Jahr wird allerdings nicht mit einer deutlichen Steigerung, sondern vielmehr mit einer Stabilisierung gerechnet.
Im Gegensatz zu diesen durchweg positiven Meldungen steht die drastische Preisentwicklung auf den Rohstoffmärkten. Auch im Jahr 2007 wird mit deutlichen Preissteigerungen insbesondere in den Bereichen Energie, Kunststoffe und Papier gerechnet, sodass Preiserhöhungen nicht ausgeschlossen werden können bzw. bereits seitens der Hersteller und des Handels angekündigt sind.|