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Fensterabsatz steigt um acht Prozent

Positiver Trend am Fenstermarkt

Nach zehn bitteren Jahren können die Fenster- und Haustürenhersteller endlich wieder aufatmen“, erklärt Ralf Olsen, Geschäftsführer Pro-K – Industrieverband Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff. „Um ein realistischeres Bild zu gewinnen, müssen wir allerdings Sondereffekte wie den Wegfall der Eigenheimzulage herausrechnen. Das spiegelt sich auch in den geringeren Erwartungen für 2007.“

Im Auftrag des Bundesverbands Flachglas, des Fachverbands Schloss- und Beschlagindustrie, des Industrieverbandes Pro-K sowie des Verbands der Fenster- und Fassadenhersteller hat das Marktforschungsinstitut Heinze die neuen Zahlen in einer aktuelle Marktstudie erhoben. „Wir berücksichtigen auch die Marktstudien der Vorlieferanten aus den Bereichen Glas, Rahmensysteme und Beschlag. Das verbessert die Qualität unserer gemeinsamen Prognose erheblich“, so Werner Hülsken, stellvertretender Geschäftsführer des Fachverbandes Schloss- und Beschlagindustrie e.V.

Fenstermarkt gewachsen

Der Fenstermarkt wird 2006 gegenüber dem letzten Jahr von 11,6 auf 12,5 Mio. Fenstereinheiten (FE) zulegen. Eine FE entspricht dabei 1,69 m². Im Jahr 2005 war der Absatz noch um 8,2 Prozent gesunken. „Neben dem gewerblichen Bau stützt sich das Wachstum im letzten Jahr auf die gute Entwicklung im Wohnbau und hier vor allem im Renovierungsmarkt, bei denen sich die Sondereffekte am deutlichsten auswirken. Dazu gehören neben dem Wegfall der Eigenheimzulage auch der überraschend hohe Zugriff auf die Modernisierungs- und Sanierungskredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) sowie der Steuerbonus für die Abzugsfähigkeit der Handwerkerrechnung“, so der Bundesverband Flachglas. „Angesichts extrem steigender Energiepreise wurden die Energiespareffekte durch den Austausch alter gegen neue Fenster im Jahr 2006 mehr denn je genutzt. Hier zeigt sich im Bewusstsein der Wohnungsbesitzer, dass Fenster mit modernem Wärmedämm-Glas einen sehr wichtigen Beitrag zur Energieeinsparung am Gebäude leisten.“

Im Wohnbau steht für 2006 ein Zuwachs von 9,7 Prozent zu Buche, im Nichtwohnbau ein Plus von 4,6 Prozent. Der Renovierungsmarkt ist 2006 um 9,9 Prozent gewachsen, der Neubau dagegen um 5,4 Prozent. Für all diese Bereiche des Marktes waren die Zahlen im Jahr davor noch negativ.

Im Jahr 2007 wird der Wirtschaftsbau neben der Renovierung die treibende Rolle für die weiterhin positive Branchenentwicklung sein.

Bei den Rahmenmaterialien für Fenster lassen sich für 2006 und 2007 lediglich Trends erkennen. So hat Kunststoff im Jahr 2006 über dem Durchschnitt zugenommenn, Holz lag etwa im Gesamttrend, während Aluminium zurückblieb. Dies dürfte sich schon im laufenden Jahr wieder ändern, wenn sich das stärkere Wachstum des Nichtwohnbaus mit seinen höheren Anteilen von Metallfenstern und -fassaden auswirkt. 2007 wird deshalb der Aluminium-Anteil voraussichtlich überdurchschnittlich steigen.

Im Haustürenmarkt ist das Wachstum im Vergleich zum Fenstermarkt weniger ausgeprägt. Auch müssen die Zahlen für 2006 und 2007 zusammen betrachtet werden. In 2005 wurden 1,13 Mio. Türen gebaut. Für 2006 ist ein Wachstum im Korridor von 4 bis 5 Prozent verzeichnet, in 2007 von 1,3 bis 2,5 Prozent. Dieser Entwicklung folgen alle Rahmenmaterialien.

„Im letzten Jahr haben viele Fenster- und Türenbetriebe erstmals wieder neue Arbeitsplätze geschaffen. Im weiteren Verlauf des noch jungen Jahres 2007 wird sich zeigen, ob es sich bei der derzeitigen Entwicklung um ein Zwischenhoch oder um eine mittelfristige Stärkung des Marktes handelt. Wenn die Energiepreise weiter steigen und die Bundesregierung an ihrem energetischen Gebäudesanierungsprogramm festhält, könnten insbesondere vom Renovierungsmarkt dauerhafte Wachstumsimpulse ausgehen. Dann wird die Branche auch 2007 zusätzliche Mitarbeiter einstellen“, so Ulrich Tschorn, Geschäftsführer des Verbandes der Fenster- und Fassadenhersteller e.V.|

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