_ Aber auch bei den Markisenkästen ist es wie bei der Mode. Die Schlaghose kommt und sie geht wieder, um sich nach vielen Jahren wieder für einen gewissen Zeitraum zu zeigen. Waren es in den Achtzigern die eckigen Markisenkästen die angeboten wurden, so kamen in den Neunzigern die runden oder ovalen Modelle mehr und mehr in Mode.
War es früher aber vorrangig die nur von Technikern entwickelte Form der Markise, so spielt heute das Thema Design eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung von neuen Markisen. Techniker stehen hier in der Regel in einer Linie mit Produktdesignern, um ein neues Modell zu entwickeln. Das fängt bei der Form des Kastens an und zieht sich mittlerweile vom Markisenarm bis zu den Seitendeckeln wie ein roter Faden durch die verschiedenen Modelle.
Designauszeichnungen sind in Mode
Ob Plus X Award, Red Dot Award, iF Product Design Award oder German Design Award, die Liste der Auszeichnungen ist lang und könnte mit vielen weiteren ergänzt werden. Auch die Markisenhersteller haben diese Spielwiese schon seit einigen Jahren für sich entdeckt und ihre Produkte entsprechend angemeldet bzw. auch viele Auszeichnungen eingesammelt, was der Fachbetrieb beim Verkauf zusätzlich nutzen kann. Gerade mit dem heutigen Markisenzubehör wie Beleuchtung, Heizelementen oder Lautsprechern ist eine perfekte Integration dieser Funktionsträger beim Kunden gefragt und wird bei entsprechend guter Beratung auch bestellt und bezahlt. Es ist heute nicht mehr einfach die geschlossene silberne Kassettenmarkise mit dem gelbem Markisenstuch, sondern der Anspruch des Kunden seine individuelle Lösung zu finden. Auch hier haben Hersteller schon seit Jahren reagiert und bieten immer mehr verschiedene Seitendeckel oder Frontleisten am Ausfallprofil an, um die optische Gestaltung auf Haus oder Terrasse abzustimmen. Integrierte LED-Stripes in Armen, Kasten oder Ausfallprofil sind da ein weiterer Trend, der sich aktuell abzeichnet, um bei Einbruch der Dunkelheit eine angenehme Lichtstimmung zu erzeugen.
Ganzheitliche Lösungen sind im Kommen
Schachtmarkisen waren schon in den sechziger und siebziger Jahren eine gern gesehene Lösung an der Front von Ladenlokalen. Oft waren sogar über 50 bis 60 m Länge der Fensterfronten die Schachtmarkisen als aussteifendes Element für das Fenster montiert. Das Schicksal der Schachtmarkise war aber mit den steigenden Anforderungen der EnEV und als perfekte Wäremebrücke irgendwann besiegelt, und so mussten die Markisen sehr oft Vordachkonstruktionen o.Ä.. weichen. Heute sind Schachtmarkisen wieder eine gefragte Lösung, vor allem dann, wenn die Markise im eingefahrenen Zustand nicht als aufbauendes Gestaltungselement an der Fassade zu sehen sein soll. Das trifft besonders dann zu, wenn eine flächenbündige Fassade gewünscht ist. Mit der CE-Zertifizierung ist es natürlich nicht ohne Weiteres möglich, ein Fassadenblech oder eine Holzverkleidung an ein geprüftes Markisenmodell zu befestigen. Hier muss natürlich das erhöhte Gewicht des Ausfallprofils berücksichtigt werden. Der Selbstumbau eines Fachbetriebes kann deshalb schnell dazu führen, dass die auf Schachtversion umgebaute Markise nicht mehr der geforderten Wind- oder Regenklasse entspricht. Auch im Bereich der möglichen Wärmebrückenbildung werden heute erhöhte Anforderungen an Schachtmarkisen gestellt. Das Thema kann deshalb genauso komplex werden wie ein Rolllladenkasten, da das Bauteil Markisenkasten in den Baukörper eingelassen werden muss. Verschiedene Hersteller bieten jedoch spezielle Lösungen für diese Problemstellungen an, sodass eine gut geplante Schachtmarkise optisch und technisch perfekt in die Fassade integriert werden kann.
Die Tuchfarbe bleibt ein schlagendes Argument
Unabhängig von der Form der Markise ist natürlich die richtige Farbauswahl des Markisenstoffes nach wie vor entscheidend für die Gesamtoptik, denn vom Nachbarn aus oder der Grundstücksgrenze zur Straße hin bleibt das einzig deutlich Sichtbare Farbe oder Design des Markisentuches. —