GLASWELT – Seit 1982 sind Sie am ift tätig – also insgesamt 37 Jahre. Gab es in dieser Zeit nicht auch mal den Wunsch, etwas völlig anderes zu machen?
GLASWELT – Worüber haben Sie sich in Ihrer Karriere besonders aufgeregt?
Prof. Sieberath – Ich bin aus Überzeugung und mit Leidenschaft Forscher und Ingenieur und möchte immer die besten technischen bzw. sachlich richtigen Lösungen umsetzen. Natürlich weiß ich, dass im Kontext wirtschaftlicher und politischer Randbedingungen immer Kompromisse gefunden werden müssen. Leider fallen diese Kompromisse öfter zu Gunsten von Lobbyinteressen aus Politik, Verbänden und Industrie aus, und die technischen Argumente treten in den Hintergrund. Generell sind die Baubranche und damit auch die Fensterbranche im Ganzen oft etwas zu beharrlich und zögerlich und setzen innovative Technologien zu langsam um. [...]
GLASWELT – In Ihrer beruflichen Karriere hat sich die Branche mit ihren Produkten erheblich weiterentwickelt und gewandelt. Wenn Sie zurückblicken, was waren denn Entwicklungen, die Sie beeindruckt haben oder mit denen Sie nicht gerechnet hätten?
Prof. Sieberath – Am meisten beeindruckt hat mich die Entwicklung des Fensters vom einfachen Verschluss einer Wandöffnung zum technischen Produkt unter dem Motto „Energiemanager“. Damit wurde das Fenster erheblich aufgewertet, weil es ja letztlich nicht nur der Minimierung der Energieverluste dient, sondern als einziges Bauteil auch für die Energiegewinnung genutzt werden kann. Weitere technische Meilensteine waren [...]
GLASWELT – Wie haben Ihnen ihre letzten Rosenheimer Fenstertage als Institutschef gefallen, was hat Sie besonders beeindruckt?
Prof. Sieberath – Meine letzten Rosenheimer Fenstertage haben mich sehr gefreut, denn wir haben mit dem Motto „Fenster for Future“ einmal wieder den Zeitgeist und die relevanten Themen für die Branche getroffen. [...] Die Zustimmung und der begeisternde Applaus haben mich glücklich gemacht; das ist sicher einer der Augenblicke, die mir fehlen werden. [...]