_ Geprüft wurde in einer Studie das Motor betriebene Beschlagsystem activPilot Comfort PADM. Es ermöglicht die nutzerunabhängige Raumlüftung gemäß DIN 1946-6, die seit 2009 die Notwendigkeit lüftungstechnischer Maßnahmen für Wohnungen und Häuser verbindlich festschreibt. activPilot Comfort PADM erlaubt als zusätzliche Lüftungsstellung die Parallelabstellung des Flügels. Dabei öffnet sich der Flügel um einen umlaufenden Spalt von bis zu 6 mm.
Auch in dieser Stellung kann das Fenster seine einbruchhemmenden Eigenschaften bis RC2 beibehalten. So lassen sich Wohnungen und Häuser auch bei längerer Abwesenheit der Bewohner automatisch natürlich lüften und Bauschäden durch Pilzbefall vorbeugen.
Das Beschlagsystem steuert das Fenster motorisch. Daher öffnet es sich auch von selbst in die Parallelabstellung und schließt sich selbsttätig wieder. Mit einem Touchpanel können die hinterlegten Lüftungszeiten aktiviert oder das Fenster zur manuellen Drehöffnung freigegeben werden. Komfortabel lässt sich die automatische Parallelabstellung außerdem via Fernbedienung steuern. Im Nachtmodus laufe der Motor besonders leise. Auch könne das System zusätzlich mit Luftgütesensoren etwa für Temperatur oder CO2 ergänzt werden. Diese leiten eine Lüftung ein, wenn es erforderlich ist. Zudem ist die Technik über potentialfreie Kontakte in die Gebäudesteuerung integrierbar.
Die Vorteile der beschlagintegrierten Lösung
Im Vergleich zu einer Lüftungsanlage seien die Investitionskosten und der Stromverbrauch geringer, Wanddurchbrüche sind überflüssig und Wartungskosten könnten entfallen. Außerdem muss sich der Bauherr keine Gedanken um den Zustand der in der Wand verlegten Lüftungsrohre machen. Denn hier lauert die Gefahr von unentdeckter Schimmel- und Keimbildung.
Umfassende Untersuchung
In der Studie wurden die 11 Fenster stündlich für zehn Minuten in Parallelabstellung geöffnet. Bei Außentemperaturen unter null Grad nur fünf Minuten. In den Sommermonaten blieben die Fenster mehrmals am Tag für eine Stunde in Parallelabstellung offen. Zusätzlich wurden die Fenster zufällig immer wieder auch per Drehstellung geöffnet, um eine reale Situation nachzustellen. Dabei ergab sich, dass die relative Raumluftfeuchte die kritische Grenze zur Schimmelpilzbildung stets unterschritt. Optimal waren auch die Ergebnisse beim Luftwechsel innerhalb des Hauses mit der Außenluft. Es konnte ein Jahresmittelwert von 0,76 1/h erreicht werden. Bemessen am CO2-Gehalt ergab sich in der Fallstudie zu rund 90 Prozent der Zeit im Jahr ein Wert unter 1500 ppm und damit eine gute Luftqualität. Auch bei der Schalldämmung hätte der activPilot Comfort PADM überzeugt. Geprüft wurde ein Fenster mit Anschlagdichtigungssystem und 3-fach-Isolierglas. Fazit: Das Parallelabstellfenster reduzierte den Schall deutlich wirksamer als ein gekipptes Fenster.
Die Ergebnisse der Fraunhofer Wissenschaftler bestätigen die hohe Effizienz, mit der der Winkhaus Beschlag Einfamilienhäuser belüftet und zu mehr Wohnqualität beiträgt. Daher sei das Beschlagsystem imstande, eine Lüftungsanlage gemäß der DIN 1946-6 zu ersetzen. —
So wurde getestet
Der Studie lag ein Einfamilienhaus als Gebäudemodell zugrunde. Auf rund 150 m² Wohnfläche verfügt dieses über zehn beheizte und drei unbeheizte Räume und bietet damit Platz für eine vierköpfige Familie. Der Simulationszeitraum betrug ein Kalenderjahr. Als Standort wurde Holzkirchen bei München mit den dort üblichen Wetterdaten angenommen. Alle Ergebnisse wurden stündlich gespeichert und ergaben insgesamt repräsentative 8760 Stundenwerte.
Die in der Studie ermittelten Ergebnisse sind jederzeit reproduzierbar. Denn sie wurden mit Hilfe einer vom Fraunhofer Institut entwickelten Software errechnet, mit der bereits heute TGA-Planer und Architekten arbeiten. Mit Hilfe dieses Programms lässt sich für jedes Objekt individuell berechnen, wie die Lüftungstechnik ausgelegt werden muss.