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Jalousien im SZR mit neuen Möglichkeiten

Auf den richtigen Abstand kommt es an

_ Schon seit vielen Jahren gibt es die Jalousien im Isolierglas. Eigentlich eine perfekte Lösung, wenn es um die Kombination von Glas und Sonnenschutz geht. Gerade im Bereich höherer Gebäude bieten sich dem Planer so viele Möglichkeiten, den Lichteinfall äußerst effektiv zu regulieren und zum Beispiel auf die Gestaltung von Arbeitsplätzen Rücksicht zu nehmen. Die Vergangenheit hat aber auch gezeigt, dass gerade die Anforderungen von Architekten und Planern viele Systeme an die Versagensgrenze gebracht haben, weil immer größere Baumaße der Glasscheiben mit Jalousien im SRZ (Scheibenzwischenraum) gefordert wurden. Allein der 20 000-Zyklentest konnte da keine absolute Funktionsgarantie bieten, da das Pumpen der Scheiben und die daraus resultierenden Änderungen im Scheibenzwischenraum schnell zu schweren Funktionsstörungen führen konnten. Gerade das Einbauchen der Scheiben führte dazu, dass Sonnenschutzsysteme vornehmlich bei der Auffahrbewegung eingeklemmt und durch den Abriss der Aufzugsbänder irreparabel beschädigt wurden.

Mehrscheiben-Isoliergläser schaffen neue Herausforderungen

Um die Luftfeuchtigkeit im Scheibenzwischenraum (SZR) so gering wie möglich zu halten, ist konventionelles Mehrscheiben-Isolierglas uber das Randverbundsystem hermetisch verschlossen. Damit soll die Entstehung von Tauwasser und eine Korrosion von aufgedampften metallischen Low-E-Beschichtungen an den verschiedenen Positionen sowie das Entweichen von Fullgasen verhindert werden. Dieses Konstruktionsprinzip hat auch klare Grenzen, da durch Umgebungsvariablen wie Temperatur und Luftdruck (durch barometrische Veränderungen oder die Höhenlage zwischen Herstell- und Einbauort) und je nach Biegesteifigkeit der Glastafeln ein mehr oder weniger großes Ein- oder Ausbauchen der Glasscheiben beobachtet werden kann und es damit zu entsprechenden Belastungen der Glasscheiben und des Randverbundes kommen kann. Ein akutelles Forschungsvorhaben des Ift Rosenheim zeigt, dass die Belastungen mit der Größe des SZR zunehmen.

Druckentspannung ist eine der Lösungen

Bei druckentspanntem Isolierglas mussen die Scheibenzwischenräume mit dem vorhandenen äußeren Luftdruck über ein Kapillarrohr verbunden werden. Diese Verbindung muss dann so ausgefuhrt sein, dass eine Anreicherung von Wasserdampf im SZR während der Lebensdauer vermieden wird. Im Rahmen des Vorhabens wurde daher untersucht, welche Techniken in der Lage sind, den Zwischenraum frei von Kondensat zu halten. Ein neu entwickeltes Rechenmodell soll dabei dazu dienen, die Wirkung eines Kapillarrohres auf Innendruck und Feuchtigkeitsaufnahme eines Isolierglases abzuschätzen.

Eine schon bekannte und gut funktionierende Variante ist weiterhin das Einhalten angemessener Baugrößen beim Einbau von Sonnenschutz in den SZR. —

Olaf Vögele

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