_ Mit seinen über 500 Mitarbeitern kann man Skaala als Finnlands führenden Fenster- und Türenhersteller bezeichnen. Renovierungen sind das wichtigste Geschäft für Skaala – 60 Prozent der Aufträge umfassen auch die Montage. Im Jahr 2015 erwirtschaftete das Unternehmen an sechs Standorten einen Umsatz von 95 Mio. Euro.
Das stetige, teils rasante Wachstum des Unternehmens geht jedoch über die reine Fensterferigung hinaus: Markku Hautanen: „Neben dem Geschäft mit Fenstern und Türen haben wir uns im Laufe der Jahre auch zu einem namhaften Unternehmen in der finnischen Glasindustrie hochgearbeitet. Selbst Glashersteller entwickeln gemeinsam mit uns neue Glasprodukte.”
Produziert wird nur bei Auftrag
Eines hat sich seit der Gründung jedoch nicht geändert: Die Maschinen werden nur dann eingeschaltet, wenn ein konkreter Kundenauftrag vorliegt. Es gibt keine Lagerfertigung, kein Überfluten des Markts im Frühjahr, keine saisonalen Reaktionen.
Im Jahre 1989 kauften die Geschäftsführer erstmals eine ISO-Linie aus zweiter Hand. Einige Jahre später folgte die erste gebrauchte Isolierglas-Linie von Lisec.
Der Umstand, dass die Brüder trotz eigener Fertigung zusätzlich viele spezielle Isolierglas-Produkte zukaufen mussten (beschichtete Scheiben etc.), war ihnen ein Dorn im Auge, ebenso wie die Abhängigkeit von Lieferanten.
1997 beschlossen sie zu investieren: Ziel war die effiziente Integration ihrer Glasfabrik in die Fensterfabrik. Investiert wurde in eine komplette Isolierglas-Fertigung von Lisec. Diese wurde in zwei Phasen, 1999 und 2000, aufgebaut. 2004 folgte eine zweite Lisec-Linie.
Dann kam das Jahr 2008: Damals wurde in Finnland eine neue Energieeffizienz-Verordnung veröffentlicht, die ab 2010 wirksam werden sollte. Zu dieser Zeit entwickelte Skaala sein zwei-plus-zwei Fensterkonzept namens Skaala Alfa.
Und von 2010 bis 2011 erlebten die Hautanen Brüder einen starken Anstieg der Nachfrage nach Balkonverglasungen. Die Folge: 2013 kauften sie eine darauf spezialisierte Firma zu. Auch dieses Mal entschieden sich die beiden dafür, Fachwissen in das eigenen Unternehmen fließen zu lassen, statt von Zulieferern abhängig zu sein.
Größtes Invest in der Firmengeschichte
Im Jahr 2015 unternahm Skaala seine bisher größte Investition. Insgesamt ging es um rund 10 Mio. Euro in neue Anlagen für die Glasbearbeitung sowie in die ISO-Fertigung: Auch diesmal kam wieder Lisec zum Zug und lieferte hochautomatisierte Bearbeitungstechnik einschließlich Glaszuschnitt- und Isolierglaslinien, Logistik sowie einen Aeroflat-Vorspannofen.
Die Produktionsfläche wurde bereits um 9000 m2 erweitert, der Personalbestand soll von 550 auf 700 Mitarbeitern erhöht werden, die meisten davon in Finnland. Die Vorteile dieser Investition werden sich in Skaala-Produkten auf vielfältige Weise zeigen. Diese Investition ermögliche die Entwicklung von noch energieeffizienteren Produkten.
Hintergrund: In Finnland liegt der genormte U-Wert bei 1,0 (W/m2K). Skaalas energieeffizienteste Fenster liegen heute schon bei Werten zwischen 0,50 und 0,60 (W/m2K). Mit dem neuen System ist es möglich, diese Werte sogar zu halbieren, so das Unternehmen: „Mit dieser Investition”, so Markku Hautanen, „rüsten wir uns für die Zukunft.” Die neuen Linien wurden im August 2016 in Betrieb genommen, passend zum 60-jährigen Firmenjubiläum.
Bewährte ISO-Linie bleibt weiter in Betrieb
Auf die Frage, ob im Rahmen der Neuinvestitionen die mehr als sechzehn Jahre alte Lisec ISO-Linie ersetzt wird, sagt Hannu Hautanen: „Warum sollten wir? Wir denken nicht mal dran, die Anlage läuft wie ein Uhrwerk.” Sein Bruder Markku ergänzt „Für uns ist Lisec seit vielen Jahren ein zuverlässiger Partner. In jeder Situation, in der Skaala bisher war, haben wir eine passende Lösung für unsere Probleme erhalten und jeder Schritt der Zusammenarbeit war professionell, vom Vertrieb, über die technische Unterstützung bis hin zum Service. Hier brauchen wir nichts ändern”
Und Markku weiter. „Als wir unsere erste große Investition gemacht haben, war Lisec der einzige Anbieter, der alle benötigten Maschinen aus einer Hand anbieten konnte: Zuschnittlinien, Isolierglaslinien und Fächerwagen. Gekoppelt mit den zugehörigen Lisec-Softwareplattformen müssen wir uns nicht um Schnittstellenproblematik etc. kümmern. Das spart uns viel Zeit und Geld.”
Ein weiterer Vorteil auf nur einen Anbieter zu setzen sei die Tatsache, dass das Austauschen von Maschinen an einer bestehenden Linie einfach sei und sich in der Vergangenheit bewährt habe.
Auf die Frage, weshalb die Finnen jetzt auf eine Aeroflat-Vorspannlösung von Lisec setzen erläutert Markku: „Dafür gibt es eine Reihe von Gründen: Die Maschinenhersteller aus Österreich verfügen über fundierte Erfahrungen in Sachen Vorspannen, die Qualität der vorgespannten Gläser ist hervorragend, die Bedienung ist einfach und der Energieverbrauch ist deutlich niedriger als bei anderen Lösungen. Dazu kommt, wir kaufen gern alles aus einer Hand.“ —
Das Ergebnis der Investitionen
Heute ist eine Steigerung der Produktionskapazität mit den bestehenden und den neuen Anlagen auf wöchentlich ca. 12 000 Isolierglaseinheiten möglich.
Gefertigt werden 3-fach- und 4-fach-Einheiten. Mit der neuen Anlagentechnik lassen sich dabei automatisch auch Isoliergläser mit bzw. aus vorgespannten Basisgläsern herstellen.
Die gesamte Anlage wird von einem brandneuen Lisec-Warenwirtschafts- und Produktionsplanungssystem gesteuert und überwacht.