Die im Bundesverband Flachglas (BF) vom Arbeitskreis „Warme Kante“ (AK) herausgegebenen Datenblätter „Psi-Werte Fenster” dienen einem vereinfachten Nachweis des Uw-Werts von Fenstern. Jetzt berücksichtigen die BF-Datenblätter auch besser dämmende Rahmen-Systeme. Pro Warme-Kante-Abstandhaltersystem gibt es ein Datenblatt mit acht repräsentativen -Werten Mit diesen -Werten können Fensterbauer und Glasverarbeiter einen Nachweis erbringen, der genauer ist als die Nutzung der simplen Pauschalwerte aus Tabelle E.2 der DIN EN ISO 10077-1. Gleichzeitig ist er einfacher zu handhaben als eine detaillierte Berechnung nach DIN EN ISO 10077-2.
Zur Erinnerung: Der Wärmedurchgangskoeffizient Uw eines Fensters setzt sich aus den flächengewichteten Werten von Verglasung Ug und Rahmen Uf sowie dem längenbezogenen Beitrag des linearen Wärmedurchgangskoeffizienten g (Psi) zusammen. g beschreibt die zusätzlichen Wärmeverluste aus der Wechselwirkung von Rahmen, Glas und Abstandhalter. Seit der letzten Überarbeitung der DIN EN ISO 10077-2 vom Juni 2012 ist die Verwendung von repräsentativen -Werten der BF-Datenblätter normativ verankert. Sie können im Rahmen der Herstellerdeklaration des Uw-Wertes entsprechend EN 14351-1 für die Berechnung verwendet werden, sofern die Vorgaben der ift-Richtlinie WA-08 eingehalten werden. Die jeweils aktuell gültigen Datenblätter sind auf der Homepage des BF veröffentlicht und werden bei Änderungen fortlaufend angepasst.Unten auf den Datenblättern findet sich in den kleingedruckten Erläuterungen ein Hinweis auf die ift-Richtlinie WA-08 „Wärmetechnisch verbesserte Abstandhalter – Teil 1: Ermittlung des repräsentativen -Wertes für Fensterrahmenprofile“. Die repräsentativen -Werte wurden mit den in dieser Richtlinie festgelegten Rahmenbedingungen für Rahmenprofile, Verglasung, Glaseinstand, Rückenüberdeckung, Primär- und Sekundärdichtstoff ermittelt. Die ift-Richtlinie regelt auch den Gültigkeitsbereich und die Anwendung der repräsentativen -Werte.
Grundsätzlich fordert die ift-Richtlinie WA-08, dass die tatsächlichen Rahmenprofile mit den auf den Datenblättern abgebildeten repräsentativen Rahmen vergleichbar sein müssen.
Zudem galt bislang die Beschränkung, dass die repräsentativen -Werte der BF-Datenblätter nur für Rahmenwerte Uf 1,0 W/(m²K) bei Holz-, Holz-Alu- und Kunststoff-Rahmenprofilen bzw. Uf 1,3 W/(m²K) bei Metallfensterrahmen verwendet werden dürfen. Neu ist, dass der vereinfachte Rechenweg zu Uw auch für Rahmensysteme mit Uf-Werten unterhalb von 1,0 bzw. 1,3 W/(m²K) genutzt werden kann, sofern diese Rahmen einen erhöhten Glaseinstand von mindestens 18 mm aufweisen. Hintergrund ist ein Forschungsprojekt des BF-Arbeitskreises Warme Kante am ift Rosenheim. Als Ergebnis der Arbeiten können die Datenblätter „Psi-Werte Fenster” jetzt auch für besser dämmende Rahmen verwendet werden, die die Bedingungen der Tabelle 1 erfüllen.
Vorsicht: Rahmensysteme, die die Vorgaben der Tabelle 1 nicht erfüllen, müssen weiterhin detailliert berechnet werden.
Auch für die Verglasung enthält die ift-Richtlinie präzise Vorgaben. Die repräsentativen -Werte wurden mit 2 x 4 mm bzw. 3 x 4 mm Wärmedämm-Isolierglas berechnet. Bei dickeren Scheiben sind Zuschläge auf den -Wert vorgeschrieben (Tabelle 2). In der Neuauflage wurde der Ug-Bereich für die Verwendung der Datenblätter so spezifiziert.
2-fach-ISO: Ug 1,0 W/(m²K) mit Argon- / Luftfüllung,
3-fach-ISO: Ug 0,5 W/(m²K) mit Argon- / Luftfüllung.
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