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Vakuumgläser aus China

Jetzt bald serienreif?

Die Branche wartet schon lange auf industriell gefertigtes Vakuum-Isolierglas. In China werden solche Gläser in Kürze jetzt auf einer neuen Produktionsanlage hergestellt. Diese Gläser sind eine Weiterentwicklung eines Systems von Prof. R.E. Colins, Universität Sydney. Dessen Kollege Prof. Jianzheng Tang hat in China Vakuumgläser (VG) weiterentwickelt und 2001 ein Unternehmen gegründet, das seit 2010 Vakuumglas vollautomatisch herstellt. Professor Tang stellte die „zweite Generation“ von VG auf den Glass Performance Days 2013 in Tampere vor.

Bei dem Glas werde ein U-Wert von 0,3 W/m²K erreicht, so der Anbieter. Heute könne das Vakuumglas in Abmessungen von 2,80 x 1,80 m vollautomatisch produziert werden. Die notwendigen Abstandhalter werden variabel zwischen 20 und 60 mm gesetzt. Das Glas sei leichter als eine Standard 3-fach-Verglasung. Für das garantierte Hochvakuum gibt der Hersteller eine minimale Lebensdauer von 20 Jahren an.

Zur Trennung der beiden Scheiben der VG-Einheit werden fast unsichtbare äquidistante Abstandhalter eingesetzt, die mit einem Oberflächenanteil von unter 1 % eine Low E-Beschichtung nicht verletzen. Die VG-Einheit verfügt über eine Lochbohrung für das Ventil und Getter-System.

Die beiden vorgespannten Scheiben der Vakuum-Einheit liegen nur 0,2 mm auseinander, wodurch sich die Scheibe wie eine Einfachscheibe von 6, 8 oder 10 mm betrachten lasse. Damit können sie, so die Entwickler, im Prinzip in den Raum den ein 3-fach-Isolierglas einnehme wie ein Mini-Kastenfenster eingebaut, und mit innen liegenden Sonnenschutzsystemen etc. kombiniert werden. Würden so zwei VG-Scheiben kombiniert, lasse sich der U-Wert nochmals verringern. Die großformatigen VG können nur als „Composition Vacuum Glasing“ (VG+ SZR+ Gegenscheibe) als VG-System eingesetzt werden.

Als Einsatzort sind neben der Sanierung insbesondere auch Passiv- und Energieplushäuser im Visier der Anbieter sowie Fassaden und Überkopfverglasungen. Im Einsatz als Dach- und Überkopfverglasungen würde bei dem Vakuumglas wegen einer fehlenden Konvektion kein Verlust bzgl. des U-Wertes entstehen.

Der Ansprechpartner in Deutschland ist Helmut Hohenstein (E-Mail: helmut.hohenstein@hohenstein.biz).

Wie sieht die Entwicklung von Vakuum-Isolierglas in Europa aus?

In der Europäischen Union arbeiten aktuell zwei Konsortien an der Entwicklung von Vakuumgläsern, die wie eine herkömmliche Isolierglaseinheit einzeln einsetzbar sind, und nicht als komplettes System mit einer aufgedoppelten VSG-Scheibe. In den beiden Forschungsprojekten – VIG-S und WinSmart (in Deutschland) – wird dazu der Ansatz verfolgt, für die Vakuumglas-Einheit einen gasdichten und mechanisch belastbaren Randverbund zu entwickeln. Dieser soll die Herstellung von VIG mit unterschiedlichen Glasaufbauten (Float, ESG und VSG) bei U-Werten von 0,5 W/m²K ermöglichen. Dabei kommen die Glaseinheiten aus Europa ohne Evakuierstutzen im Sichtbereich aus. Ziel ist es weiter, diese VIG so zu entwickeln, dass sie über eine Langzeitstabilität verfügen und länger als 25 Jahre funktionstüchtig sind.

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