GW – Hat das klassische Büro ausgedient?
Corona Feederle – Das Büro ist nach wie vor ein zentraler Ort der Begegnung, der Zusammenarbeit und des kreativen Austauschs. Auch wenn hybride Arbeitsmodelle immer mehr zum Standard werden, erfüllt das Büro eine unverzichtbare Funktion: Hier entstehen Ideen, hier werden gemeinsame Ziele verfolgt, hier finden informelle Gespräche ebenso statt wie produktive Meetings. Das Büro ist nicht nur Arbeitsplatz, sondern auch sozialer und kreativer Raum, der Unternehmen hilft, ihre Teams zu verbinden und zu inspirieren.
GW – Welche Anforderungen stellen Ihre Kunden heute an Büros und Arbeitsplätze?
Klaus-Michael Feederle – Unsere Kunden suchen vor allem Flexibilität, Effizienz und Nachhaltigkeit. Sie wollen modulare Lösungen, die sich leicht an veränderte Anforderungen anpassen lassen, und Räume, die die Zusammenarbeit fördern und gleichzeitig Rückzugsmöglichkeiten bieten. Mit unseren Trennwandsystemen schaffen wir Lösungen, die sowohl funktional als auch ästhetisch sind und den heutigen Anforderungen gerecht werden.
GW – Welche Rolle spielt das Design bei den Anforderungen Ihrer Kunden und gibt es hier Unterschiede zwischen Bauherren und Architekten?
C. Feederle – Das Design ist entscheidend, denn es beeinflusst nicht nur die Funktionalität, sondern auch die Ästhetik der Räume. Bauherren suchen oft Wirtschaftlichkeit und Flexibilität, während Architekten zusätzlich auf Details und Design achten. Unsere Systemwände bieten eine Kombination aus klarer Formensprache, hochwertigen Materialien und technischer Präzision, die beide Perspektiven vereint.
GW – Nachhaltigkeit ist derzeit eines der wichtigsten Themen, wie positioniert sich feco hier und verwenden Sie Materialien wie CO₂-armes Glas und zertifizierte Materialien?
C. Feederle – Die modulare Bauweise unserer Trennwandsysteme sichert eine nachhaltige Nutzungsdauer. Als CoC-zertifiziertes Unternehmen können wir die Beplankungen der Vollwand fecowand aus eigener Fertigung mit Holzwerkstoffen aus nachhaltiger Forstwirtschaft mit FSC- oder PEFC-Zertifizierung anbieten.
Die Variante fecowand Blue mit Melaminharz- oder Schichtstoff-Oberflächen trägt das Umweltzeichen Blauer Engel. Emissionsarme Akustikelemente fecophon Stoff in der Blue-Ausführung erfüllen die strengen VOC-Grenzwerte der AgBB und unterschreiten diese deutlich.
GW – Sehen Sie Glaswände im Trend, auch im Hinblick auf ihre Wiederverwendbarkeit, und wie vereinfachen Sie diese?
K.-M. Feederle – Die Nachfrage nach Glaswänden steigt, da sie Transparenz und Tageslicht ermöglichen, inklusive Schallschutz. Ihre Wiederverwendbarkeit macht sie zu einer nachhaltigen Wahl. Und durch den modularen Aufbau lassen sie sich ohne Materialverlust versetzen und einfach an veränderte Raumanforderungen anpassen. Dies fördert kreative Gestaltungsmöglichkeiten und verkürzt Montagezeiten, zudem gewährleistet das eine langfristige und nachhaltige Nutzung.
GW – Stichwort Recycling: Können alle Materialien der Glastrennwände am Ende ihres Lebenszyklus recycelt werden und sind die Glastrennwände entsprechend zertifiziert?
K.-M. Feederle – Unsere Glastrennwände fecoplan und fecofix sind so konzipiert, dass sie im Sinne des zirkulären Bauens wiederverwendet werden können. Die hochwertigen Glaselemente und weiteren Systemkomponenten können zerstörungsfrei versetzt und an die neue Nutzung angepasst werden.
Dies spart Ressourcen, reduziert Herstellungsenergie und vermeidet Abfall, ohne Kompromisse bei der Qualität einzugehen.
GW – Können Sie uns ein Beispiel nennen, bestehende feco-Trennwände im Rahmen einer Renovierung für neue Raumkonzepte umgenutzt haben?
C. Feederle – Ein Beispiel sind die Systemwände beim Umbau der Volksbank Oberndorf zur Zahnklinik „Implaneum“. Die Glaselemente fecostruct aus dem 1. OG wurden dort mit den Eiche furnierten fecowand-Elementen im EG getauscht. Auch die flurseitig flächenbündigen Holz-Türelemente fecotür H70 wechselten mit den Structural-Glazing-Türen fecotür S70 ihre Position. Diese Umnutzung zeigt die Vorteile des zirkulären Bauens: Ressourcen und Energie wurden gespart, hochwertige Materialien wiederverwendet – ohne gestalterische Kompromisse. So entstehen moderne, flexible und nachhaltige Raumlösungen.
GW – Welche Möglichkeiten bieten Ihre Glaswände für eine bessere Tageslichtnutzung?
C. Feederle – Unsere Glas-trennwände (G www.feco.de) maximieren den Tageslichteinfall und fördern eine offene, helle Arbeitsumgebung. Gleichzeitig bieten sie hohe Schallschutzwerte und schaffen so die Balance zwischen Transparenz und Privatsphäre.
GW – Haben Sie auch schon schaltbare Gläser eingesetzt, zum Beispiel für die Privatsphäre in Konferenzräumen?
K.-M. Feederle – Schaltbare Gläser wurden bereits in Projekten wie dem Neubau der Regens Wagner Stiftungen in Dillingen realisiert. Eine elektrochrome Verglasung ermöglicht, die Transparenz per Knopfdruck in Opazität zu verwandeln. So wird die Privatsphäre bei Bedarf gewährleistet, ohne die offene und transparente Raumgestaltung zu beeinträchtigen.
GW – Wie sehen Sie die Zukunft der Raumgestaltung und welche Rolle spielt Glas dabei?
C. Feederle – Die Zukunft der Raumgestaltung liegt in flexiblen, modularen Konzepten, die sich den wechselnden Anforderungen der Arbeitswelt anpassen. Glas spielt dabei eine Schlüsselrolle: Es ermöglicht offene, helle Räume, die Transparenz und Kommunikation fördern, ohne auf akustische oder visuelle Abschirmung zu verzichten. Mit modularen Systemwänden aus Glas lassen sich Arbeitsbereiche schaffen, die sowohl dem Bedürfnis nach Rückzugsmöglichkeiten als auch nach kollaborativen Zonen gerecht werden. Glas verbindet Funktionalität und Ästhetik und trägt dazu bei, Büros effizient, inspirierend und zukunftssicher zu gestalten.
Das Interview führte Matthias Rehberger